F95 vs Offenbach und Kaiserslautern – Blitzturnier: Das war nix … außer heiß
Die normalerweise glorreiche Fortuna verlor beim Blitzturnier am Bieberer Berg unter heißen Bedingungen sowohl gegen die Offenbacker Kickers als auch gegen Lautern.
Bericht · Auf der Wiese sollen gegen 15 Uhr über 40 Grad gemessen worden sein – also in der Sonne. Eine Temperatur, bei der Leistungssport körperverletzend werden kann. Dass die angetretenen Fußballer darunter litten, konnte man bei allen drei Partien daran erkennen, dass in den jeweils letzten zehn Minuten nur noch wenig ging. Angetreten waren die Offenbacher Kickers, aktuell Viertligist, als Gastgeber, der 1. FC Kaiserslautern und eben unsere Fortuna. Die hatte auf dem Heimweg aus dem Trainingslager in Österreich hier einen Zwischenstopp eingelegt. Und man merkte den Jungs ihre Müdigkeit deutlich an. Insofern sollte niemand die beiden 0:1-Niederlagen gegen den OFC und K’lautern überbewerten. [Lesezeit ca. 4 min]
Um die zwei Stunden, in denen F95 in der Hitze kicken musste, zusammenzufassen: Da ging wenig. Wieso ZWEI Stunden? Weil die drei Begegnungen im Turnier auf jeweils eine Stunde mit je einer kurzen Halbzeit- und zwei weiteren Trinkpausen angesetzt waren. Nachdem die Kickers und die Lauterer beide gegen unsere Jungs gewonnen hatten, besiegte der FCK die Gastgeber im Endspiel mit 1:3. Da hatten die Rotweißen schon kühlende Duschen hinter sich und kühle Getränke in sich.
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Zunächst ging es gegen die Offenbacher Kickers. Schon die Mannschaftsaufstellung ließ wenig Gutes verheißen – nicht, weil die aufgestellten Spieler so schlecht sind, sondern weil Daniel Thioune und seine Kollegen jedes denkbare Experiment bei der taktischen Grundordnung und der Besetzung der Positionen gewagt hatten. Es traten an: Kwasigroch, Oberdorf, Quarshie, Uchino, Tanaka, Mbamba, Appelkamp, Suso, Klaus, Niemiec und Rossmann. Für den kommentierenden HR-Reporter waren alle fortunistischen Japaner Tanaka, und er erklärte, dass Shinta damals aus Tokio zu uns gestoßen sei. Immerhin gelang es ihm nach einer Weile Suso und Mbamba auseinanderzuhalten.
Eigentlich hätten die Burschen in den weißen Auswärtstrikots schon in der ersten Minute in Führung gehen müssen, denn über die rechte Seite lief eine herrliche Kombination, aus der irgendjemand ein Tor hätte machen müssen. Danach drückten die Fortunen bis zur ersten Trinkpause, kriegten aber keine echte Chance mehr hin. Dann in der 22. Minute der Kastenmeier-Moment des Robert Kwasigroch. Ein Offenbacher zwirbelt eine Ecke auf den langen Pfosten, Robert steht aber in der Nähe des kurzen Pfostens am Rande einer Spielertraube. Die Pille kommt im hohen Bogen und schlägt im langen Eck ein. Schon lange nicht mehr einen solch klaren Torwartfehler gesehen.
Euer Ergebener muss aber auch hinzufügen, dass der junge Herr Kwasigroch ansonsten eine blitzsaubere Leistung abgeliefert hat und sich immer mehr als Bruder im Geiste von Flo K. erweist, denn auch der Robert ist ein mitspielender Tormann, der auch mal eine weite Vorlage schießen kann. Vorne mühte sich besonders Jona Niemiec wieder sehr. Aber irgendwie hat der gerade Scheiße am Schuh und macht die einfachsten Dinger nicht rein. Man würde es ihm so sehr wünschen.
Unsichtbar blieb im ersten Spiel der talentierte Mr. Mbamba, der so gern Regisseur wäre und auch die Fähigkeiten dazu mitbringt, aber noch nicht ins Gefüge passt. Da fiel Taka Uchino, der Unglücksrabe aus dem Relegationsrückspiel schon mehr auf. Ob der nun das rechte Ende der Dreierkette darstellen sollte oder einen modernen Außenverteidiger, wurde nie ganz klar, aber Zug in Richtung gegnerisches Tor hatte er allemal. Der dritte verhaltensauffällige Kollege war erneut Tim Rossmann. Auch der mit unklarer Positionierung, aber großem Kampfgeist und großer Spielfreude. Wenn der heile bleibt, werden wir viel Freude an ihm haben.
Im direkt anschließenden Spiel traten auf unserer Seite Schock, Hoffmann, de Wijs, Manu, Zimmermann, Sobottka, Jóhannessson, Iyoha, Jastrzembski, Schmidt und Affo an. Vermutlich sollten die wieder was mit Dreierkette darstellen; jedenfalls durfte Zimbo seine geliebte Mittelfeldposition einnehmen. Dennis Jastrzembski riss sich auf dem linken Flügel den Arsch auf, zeigte aber wieder seine bekannte Schwäche: Am Ende findet er selten die passende Lösung. King Manu gefiel in der Dreierkette, Cello Sobottka nahm die Sache sehr ernst, und auch Ísak Jóhannesson brannte im Rahmen der klimatischen Bedingungen.
Um es kurz zu machen: Das entscheidende Tor für die Lauterer (die ja inzwischen Markus Anfang als Trainer ertragen müssen) fiel nach einer feinen Flanke, die auf einem völlig freistehenden Kollegen fiel. Drei(!) Fortunen hatten ihn aus den Augen verloren, und Florian Schock, der das Tor hüten durfte, hatte null Chance. Ansonsten gefiel dieser Neuling durch beherztes Zugreifen und ordentliches Stellungsspiel. Dass die Fortuna zu keiner wirklich überzeugenden Torgelegenheit kam, lag auch daran, dass keiner so recht wusste, wer eigentlich Mittelstürmer sein sollte.
Aber egal… War vielleicht keine gute Idee, dieses Blitzturnier mitzunehmen. Wobei der Grund war, dass eine Agentur(!), die Clubs Rundum-Service bei der Saisonvorbereitung bietet, dieses Ding eben angesetzt hatte. Und: Vertrach is Vertrach. Da fragt man sich schon, ob ein Verein wie Fortuna Düsseldorf mit einer Personaldecke in der Verwaltung, die manche für ein bisschen groß halten, eine solche Saisonvorbereitung nicht selbst organisieren kann, sondern einen Dienstleister in Anspruch nehmen muss – kostet ja auch alles Geld…
Nächster Halt Ipswich Town. Kommenden Samstag steigt das wichtigste, weil schönste Testspiel, das man nun wirklich ein FREUNDSCHAFTSspiel nennen muss. Unsere Fortuna tritt drüben auf der Insel auf den frischgebackenen Erstligisten Ipswich Town, der im Gegensatz zu F95 den Aufstieg geschafft hat. Mit diesem Club aus der Grafschaft Suffolk verbindet uns die intensivste aller Fanfreundschaften – Ulli, dem Hildener, und Friedie sei Dank. Nachdem die Tractor Boys sich 2015 bei der Saisoneröffnung am Flinger Broich (Hach, war es da immer schön – das will der Ergebene wiederhaben! Und keine Kirmesauftritte.) die Ehre gegeben haben, kommt es nach neun Jahren also quasi zum Rückspiel.
Und weil die Rotweißen bis dahin noch Zeit haben, werden sie in England vielleicht wieder mit der nötigen Power antreten. Und ganz vielleicht werden wir dann einen ersten Entwurf der Stammelf erleben. Dazu dieser Tage mehr…
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