Vorbericht: KSC vs F95 – Ein Auswärtssieg muss her!
Samstagmittag muss die glorreiche Fortuna im fast völlig neuen Wildparkstadion in Karlsruhe antreten und unbedingt gewinnen, um im Rennen zu bleiben.
Analyse · Das Gute an der Zweiten Liga 2024/25 ist, dass die Fans aller Vereine ab und an mal leiden müssen. Da ist eigentlich nur der Jahn, dem gar nichts gelingen will. Und wenn zwischen dem Ersten und dem Neunten nur vier Punkte liegen, zeigt das die wechselnden Schwächeperioden der Teams in der oberen Tabellenhälfte. Die fortunistische Durststrecke geht nun über – je nach Betrachtung – neun oder elf Partien und sollte nach den aktuell geltenden Regeln der Wahrscheinlichkeiten in Liga Zwo genau JETZT zu Ende gehen. Denn länger hing bisher keine konkurrierende Mannschaft in dieser Spielzeit am Stück durch. [Lesezeit ca. 4 min]
Allerdings unterscheiden sich die Gründe für die Negativserien der Clubs am oberen Ende deutlich. Der Äff-Zeh (nach Ansicht des Ergebenen die stärkste Mannschaft der Liga) brauchte zum Beispiel eine ganze Weile, um so richtig in die Spur zu kommen. Der HSV hatte sein Tief im September, und Magdeburg nahm sich im Oktober seine Auszeit vom Siegeslauf. Unsere Fortuna liegt nur ein oder zwei Siege hinter den Spitzenreitern, und wer alle Partien verfolgt hat, weiß, dass mindestens zwei Siege blöd verschenkt wurden – man denke an den FCM oder vergangene Wochen an Darmstadt. Trends kann man drehen, wenn man es volle Kanne will. Und das wird am Samstag entscheidend sein: Ob ALLE Fortunen wirklich siegen wollen.
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Das Gegnerporträt
Der KSC unter seinem sympathischen Trainer Eichner schwimmt gut mit, hat aber mit 33 Stück die meisten Hütten der Teams oben kassiert, nur zwei Mannschaften auf den Abstiegsplätzen stehen in dieser Hinsicht schlechter da. Das liegt daran, dass sie selbst bei gewonnenen Partien gern mal zwei oder drei Dinger reinkriegen. Tatsächlich zählen ALLE Defensivkräfte der Karlsruher in ihrer jeweiligen Kategorie zu den am schlechtesten bewerteten. Auch der junge Keeper Weiß kommt in der Kicker-Wertung auf gerade mal 3,17 (Kastenmeier: 2,83). Dementsprechend groß war die Zahl der F95-Chancen beim 0:0 im Hinspiel.
Da war aber Zivzivadze noch nicht zum Torjäger mutiert. Dem griffigen Georgier hat der KSC eine Menge zu verdanken um Hinblick auf den Erfolg der Hinrunde. Und nun ist er weg, der Budu, im Winter gewechselt nach Heidenheim. Im letzten Hinrundenspiel hat Zivzivadze noch genetzt; bei der Niederlage in Nürnberg wurde er schon schmerzlich vermisst. Und trotzdem: Der KSC ist stark in dieser Saison; mit einem Sieg letzte Woche wären sie ja Spitzenreiter geworden, das sagt alles.
Die Fakten:
Tabelle:
Platz | Verein | Spiele | S | U | N | Punkte | Tore |
---|---|---|---|---|---|---|---|
6. | Karlsruhe | 18 | 8 | 5 | 5 | 29 | 35:33 |
9. | Fortuna | 18 | 7 | 6 | 5 | 27 | 30:26 |
Ausfälle:
F95: Iyoha, Jastrzembski, Kwasigroch, Sobottka, Mbamba
KSC: 6 Spieler
Info:
Freitag, 25.01.25, 18:30 im Wildparkstadion
Schiri: Wolfgang Haslberger: Hat Fortuna zuletzt gepfiffen gegen Nürnberg am 15. Oktober 2022.
TV: Sky (€) / Wow (€)
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Spielplan, System, Aufstellung
Wenn man Schwächen bei den Karlsruhern ausmachen will, dann, dass deren Defensive unter Druck bisweilen ins Wanken kommt. Normalerweise wird ein Gegner im Wildpark nicht unbedingt mit Hurra auf Angriff spielen. Genau das aber sollte unsere geliebte Fortuna am Samstag tun. Dass sie das können, haben sie gegen Ende beim blöden 2:2 gegen Darmstadt gezeigt. Und Trainer Thioune hat ja eingeräumt, dass er wohl zu spät so eingewechselt hat, dass dieser Druck entstehen könnte. Gerade mit Schmidt, Niemiec und Pejcinovic lief es noch einmal kräftiger als zuvor mit den bis dahin überzeugenden van Brederode und Kwarteng. In Sachen Druck war vorne durchweg Kownacki eher enttäuschend.
Auf Basis dieser Erkenntnis würde der Ergebene eine Startelf basteln, die gleich von Anfang an offensives Vollgas geben könnte, also mit Myron, Momo und Dzenan starten. Weil Gavory und Lunddal nicht ganz fit sind, würde er links Tim Rossmann auf die Schiene stellen und rechts (mit ein bisschen ungutem Gefühl) Zimbo Zimmermann. Und mit dem Risiko eines abwesenden Defensivsechser Danny Schmidt zu Ísak Jóhannesson stellen. Und wenn Zimmermann mitmacht, gibt es die Flexibilität, ihn nicht außen, sondern als defensiven Mittelfeldmann hinter die beiden zu stellen, falls nötig.
Ziel muss es dann sein, möglichst schnell den Führungstreffer zu markieren. Dann aber keinen Gang rauszunehmen, sondern mit van Brederode, Kwarteng, Rossmann, Schmidt und Pejcinovic weiter für maximale Unruhe in der Hälfte der Karlsruher zu sorgen. In der vorgeschlagenen Konstellation wird es auf zwei Faktoren ankommen: Dass Jóhannesson sich immer auch als Sechser versteht und dass Rossmann seine Seite sauber hält.
Dawid Kownacki wird frustriert sein, dass er nicht startet, aber damit musste er nach seinen Vorstellungen in den letzten beiden Partien rechnen. Wichtig auch: Situationsabhängige Wechsel, also nicht nach der Uhr. Haag und Appelkamp könnten also früher als in der 60. Minute kommen, und wenn Lunddal fit genug ist, wird er irgendwann Zimmerman ersetzen. Auch eine Systemaufstellung auf 4-4-2 durch zusätzliche Einwechslung von Kownacki ist denkbar. Auf jeden Fall müssen die Coaches rechtzeitig und mutig wechseln.
Der Tipp
Keiner kann erklären, warum ausgerechnet der ergebene Kopf so optimistisch ist und einen simplen 2:0-Sieg für F95 vorhersagt. Da kann sich das Herz nur nickend anschließen, und der Bauch, der immer völlig aus sich selbst heraus tippt, sieht ebenfalls einen Sieg, wenn auch einen knappen mit 2:1 mit einem späten Siegtor.
Wie wär’s? Ein Arena-Alt (5,40€) pro Vorbericht – einfach per Paypal geben:
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Ergebener, ich habe ab der 30. Minute auf Deinen Bauch gehofft. Hat geklappt 🙂 Geile Moral! Verdienter Sieg!