Die Macht der Daten. Oder: Warum der FC Liverpool zum weltbesten Verein wird
So früh wie kein anderer europäischer Fußballclub hat der FC Liverpool auf die Datenanalyse rund um ihren Fußball gesetzt – mit Erfolg, wie man sieht…
Meinung · Uns Fußballromantikern ist das alles noch ein bisschen unheimlich: dass Die Kicker Sport-BHs mit GPS-Trackern tragen, und überhaupt diese ganze Verwissenschaftlichung unseres geliebten Sports. Andererseits: Warum sollte der rasende Fortschritt der Informationstechnologie ausgerechnet am Fußball vorbeigehen? Warum sollten Big Data und die sogenannte „Künstliche Intelligenz“ (KI) nicht auch diesen Bereich erfassen? Diese Fragen haben die Verantwortlichen des FC Liverpool, allen voran der Sportdirektor Michael Edwards, schon 2012 positiv beantwortet. [Lesezeit ca. 3 min]
Michael Edwards gilt als Schlüsselfigur für den datengetriebenen Erfolg des Vereins. Edwards hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Liverpool ein Team von Datenanalysten und Scouts aufgebaut hat, das fortschrittliche Analytik und KI-gestützte Methoden in alle Bereiche des Vereins integriert. Unter seiner Leitung entstand ein Trainingszentrum, das vollständig auf KI, Analytics und Daten basiert. Über die Rolle von Daten sagte Edwards laut Experten und Wegbegleitern sinngemäß: „Data isn’t just numbers; it’s a narrative that tells us where a player is and where they need to go.“ Daten sind für ihn also keine bloßen Zahlen, sondern erzählen die Geschichte eines Spielers und zeigen Entwicklungspotenziale auf.
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Edwards war anfangs skeptisch gegenüber reinen Zahlen und Statistiken, verstand aber schnell, dass moderne Datenmodelle wie „Possession Value“ oder „Goal Probability“ einen echten Mehrwert bieten, wenn sie richtig interpretiert und in den Entscheidungsprozess integriert werden. Seine Philosophie: Datenanalyse ist ein Werkzeug, das bessere Entscheidungen ermöglicht – bei Transfers, in der Trainingssteuerung und bei der langfristigen Kaderplanung. Dabei geht es nicht um das Ersetzen von Menschen, sondern um die Unterstützung und Objektivierung von Entscheidungen. Edwards’ datenbasierter Ansatz hat es Liverpool ermöglicht, unterschätzte Spieler wie Mohamed Salah, Sadio Mané oder Andy Robertson zu identifizieren, günstig zu verpflichten und zu Weltstars zu entwickeln. Gleichzeitig konnten Spieler über Wert verkauft werden, was die wirtschaftliche Stabilität des Vereins sicherte.
Als Jürgen Klopp 2015 Manager des FC Liverpool wurde, war er anfangs skeptisch gegenüber der ganzen Datenhuberei, aber schon die Transfers zur Saison 2016/2017 überzeugten ihn – und bei der Auswahl und Bewertung der gekauften Kicker spielte schon damals eine tiefgehende Datenanalyse eine Hauptrolle. Noch heute, also zur Saison 2025/26, setzen längst nicht alle Clubs der obersten drei deutschen Liga bei der Kaderplanung auf Datenanalysen oder gar KI-Modelle. Tatsächlich haben sich im deutschen Fußball bisher nur das GPS-Tracking von Spielern und die Videoanalyse als trainings- und spielvorbereitende Methoden durchgesetzt.
Und immer öfter sieht man einen oder mehrere Videoanalysten auf der Bank sitzen, vor sich ein Tablet auf einem Ständer, die Situationen mithilfe von Analysesoftware in Echtzeit auswerten und den Coaches Hinweise geben. Dass die medizinischen und die Leistungsdaten der Kicker minutiös erfasst, in komplexen Datenbanken gespeichert und zur Belastungssteuerung herangezogen werden, ist allerdings schon Standard.
Fortuna für alle mit HP Enterprise
Bekanntlich ist die Firma HP Enterprise Partner im Pool des Konzepts „Fortuna für alle“, also Sponsor. Wobei HPE den überwiegenden Teil (wenn nicht den ganzen…) ihres Sponsorings als Sachleistung einbringt; vom Aufbau einer Dateninfrastruktur ist die Rede. Das hat bei nicht wenigen Mitgliedern und Fans Skepsis ausgelöst, denn: „Die Fortuna braucht doch Kohle zum Kaufen von Spielern!“ heißt es. Und manche vermuteten hinter dem HPE-Engagement nichts anderes als die Verwertung von persönlichen Daten der Mitglieder und Ticketkäufer. Dass dem nicht so ist, haben die Vereinsverantwortlichen und HPE selbst immer wieder beteuert.
Fakt ist: Fortuna Düsseldorf startet gemeinsam mit HPE eine neue Datenplattform und bezieht dafür ein eigenes Rechenzentrum in Düsseldorf. Ziel ist es, verschiedene Datenquellen – von Fan-Services über Ticketing bis zu Scouting – zu verknüpfen und besser zu nutzen. Die Plattform basiert auf HPE-Technologie, wird aber vollständig vom Verein betrieben. Vorstandschef Alexander Jobst betont: „Die Daten, die Fortuna Düsseldorf sammelt, bleiben zu jedem Zeitpunkt in den Händen des Vereins. Wir verkaufen keine Daten und niemand außer uns hat Zugriff auf die Daten.“
Natürlich spielt die zeitgemäße Steuerung von Ticketing und Merchandising eine wichtige Rolle bei diesem Projekt. Tatsächlich aber geht es auch um die sportliche Seite – Fortuna bewegt sich auf den Spuren des FC Liverpool, was Belastungs- und Trainingssteuerung und Kaderplanung mit Hilfe der IT und nun auch von KI-Modellen angeht. Das ist zukunftsweisend und nachhaltig und sich kann in naher Zukunft zu einem Wettbewerbsvorteil und Erfolgsfaktor für die Fortuna erweisen.
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