Fortuna-Punkte: 2019/220 – Das war die Saison, die war (4)
Also, alle Konjunktive zu dieser beschissenen Saison sollten wir alle in die Tonne kloppen. Nichts an dieser Spielzeit war normal, schon gar nicht dieser ganze Geisterspielmüll. Oder dieser Videobeweis, der den Sport systematisch zerstört. Oder diese schon fast realsatirische Aktion der FCB- und der SAP-Kicker zur Ehrenrettung des Sohnes einer herzensguten Mutti, dem der Uhrenschmuggler die Tränen tupfte. Ganz zu schweigen von den wettbewerbsverzerrenden Auftritten der Schwatzgelben und des Äff-Zeh. Nein, Ihr unheimlich ergebener Berichterstatter, Analyst und Fortuna-Fan bleibt dabei: Der F95-Kader 2019/20 war nicht zu schwach für die Liga. Der Fußballgott war einfach ein paar Mal zu oft gegen uns. Das sollte eigentlich auch die eklige Suche nach dem oder den Schuldigen, die bei den Sofatrainern und Keyboard-Warriors seit Wochen tobt, beenden. Aber, schauen wir uns, wie es zum Abstieg Schritt für Schritt kam.
Mainz vs F95 1:1 – 8.3.2020
Corona hatte schon angeklopft, aber noch dachten viele Fortuna-Fans und auch die Mitglieder der Expertenrunde, uns würde das erstmal noch nicht betreffen. Weit gefehlt: Es sollte das letzte Spiel vor der Seuchenpause sein – nur vier Tage vor dem ersten Geisterspiel zwischen Pest & Cholera. Die Meute in und an der Retematäng war immerhin schon vom Händeschütteln und Um-den-Hals-fallen abgekommen, aber einen Munaschu trug damals noch niemand. Die Stimmung war nach dem fürchterlichen 3:3 gegen die Hertha und vor allem nach dem Pokalaus gegen Saarbrücken ausgesprochen mies, und nicht wenige fragten sich: Haken wir die Saison doch einfach ab, ist ja eh wurscht. Und dann sahen die Fans einen den Meenzern in jeder Hinsicht deutlich überlegene Fortuna-Truppe, die zur Pause bereits 19 Torschüsse abgefeuert, aber eben keine Bude gemacht hatte. Die Karnevalsköppe aber erzielten mit dem allerersten echten Torschuss in der 62. Minute die Führung. Allerdings erst nach dem Eingreifen der Kölner Grottenolme, denn der Schiri hatte das Tor wegen Abseits nicht gegeben. Dann fliegt ein Meenzer, aber erst in der 85. Minute nutzt Karaman einen Fehler der Gastgeber und macht den Ausgleich. Die Laune unter den Anhängern der glorreichen Diva verbesserte sich dadurch nicht, denn dies war ein 6-Punkte-Spiel, das die Jungs hätten gewinnen können, ja, müssen.
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F95 vs Paderborn 0:0 – 16.5.2020
Ja, und dann war es Mitte Mai so weit: Geisterspiel in der Glücksspielarena. Ihr sehr ergebener Berichterstatter hatte eine Entscheidung zu treffen. Sollte er diesen bescheuerten TV-Fußball ignorieren oder sich die Partien am heimischen Fernseher antun? Nachdem einige treue Leserinnen und Leser um Berichte üblicher Art gebeten hatten, entschloss er sich nach diesem Spiel fürs Sofa als Zuschauerplatz, boykottierte aber den Bezahlsender zugunsten von Antenne und Livetickern. Nein, gegen die Paddelbirnen konnte von einem 6-Punkte-Spiel nicht die Rede sein, dafür war der SCP schon zu weit abgeschlagen. Aber die drei Punkte für einen Heimsieg (Ha, ha, ha…), die waren wichtig. Trainer Rösler nennt so was ja ein „Must-win-game“. Nach allem, was Ihr Ergebener mitbekam, war es ein Scheißspiel, aber wenn der Fußballgott nicht solch ein Komiker wäre, wäre einer der VIER Pfostentreffer reingegangen, und der Abstand auf Mainz 05 wäre geschrumpft.
Äff-Zeh vs F95 2:2 – 24.5.2020
Es sind ja diese jederzeit Meinung produzierenden Anhänger, die in der Rückschau mit großer Sicherheit posaunen, Trainer Uwe Rösler habe ja auch nichts gerissen, da hätte man auch beim ollen Funkel bleiben können. Tatsächlich war aus Sicht Ihres Ergebenen die Partie beim Äff-Zeh das erste Spiel, in dem sich UR verwechselt hat, was seine Mannschaft zwei Punkte kostete. Im Gegensatz zur Nullnummer war das Spiel in der Scheißbockarena ziemlich gut – und zwar von beiden Teams. Viele Zweikämpfe, intensives Pressing, ordentliche Spielzüge. So betrachtet geht das Remis in Ordnung. Aber: Weil unsere Jungs es einfach ein bisschen mehr wollten als die K***er, stand es dank Kenan zur Pause 1:0. Dann kriegten die Hausherren einen Elfer, den aber nicht in Flos Hütte. Stattdessen haut ihnen Thommy das 2:0 rein. Sicher war da ein Sieg beileibe noch nicht, aber es nicht nach spätem Anbrennen aus. Denn die Äff-Zehler hatten auf Dreierkette umgestellt, dreifach gewechselt und das taktische System vollkommen umgestellt. Darauf aber reagierte Herr Rösler nicht bzw. falsch. Der Anschlusstreffer in der 88. Minute fiel beinahe zwangsläufig. Und der Ausgleich in der 91. kam zustande, weil die Fortunesen auf dem Rasen mental am Ende waren – auch das eine Folge der verfehlten Auswechslungen.
F95 vs Schalke 2:1 – 27.5.2020
Spätestens nach den drei Unentschieden in Reihe und den Ergebnissen der direkten Mitbewerber um den Klassenerhalt war klar: Jetzt wird’s sehr ernst, jetzt wird’s knapp, jetzt geht langsam die Zeit aus. Denn nach dem Spiel gegen Gelsenkirchen 05 drohte eine Reihe von Ohrfeigen durch die Bayern, den BVB und Leipzisch. Wobei auch alle, die das F95-Auftreten mit klarem Verstand analysierten, darin übereinstimmten, dass die glorreiche Fortuna eigentlich keine wirklich schlechte Partie angeliefert hatte. Nach dem Abstieg verbreitete sich die Meme vom „Selber schuld“ und das Narrativ „Wer die Siege nicht nachhause bringt…“, aber es war ja nie eine echte Minderleistung, die zu einem der ekligen Remis‘ geführt hat. Egal. Es war die Zeit, in der S04 immer mehr zur Lachnummer der Liga wurde, ein immer schon von der Hybris gebeutelte Club mit einem Menschen- und Tierschinder an der Spitze, der sich von einem lupenreinen Demokraten die Erdgaskohle rektal einführen lässt. Sagen wir so: Hätte die Fortuna dieses „Heimspiel“ nicht gewonnen, wäre Ihr Ergebener mindestens so sauer auf alles und jeden geworden wir nach dem fürchterlichen 3:3 gegen die Preetzis. Als dann die Blauen nach einem öden Kick in Führung gingen, war er fast so weit. Aber dann wechselte Uwe Rösler optimal ein, der Knoten platzte, und Hennings und Karaman drehen die Partie innerhalb von etwas mehr als fünf Minuten. Und weil es diesmal die Meenzer verkackt hatten, war der Abstand auf ein Pünktchen geschrumpft.
Bayern vs F95 5:0 – 30.5.2020
Bekanntlich findet am 30. Mai der Weltuntergang statt, aber die Niederlage gegen die Audi-Adidas-Telekom-AG war für Fortuna Düsseldorf ein erwartetes Desaster, das deshalb nicht sehr wehtat. Im Gegenteil: Es hätte auch eine Klatsche in HSV-Dimensionen werden können, wenn die FCBler durchgehend ernstgemacht hätten. Schwamm drüber.
F95 vs Hoffenheim 2:2 – 6.6.2020
Eine alte Legende besagt, dass Fortuna mit einem Mann mehr nicht gewinnen kann. Einer statischen Bewertung hält dieser Mythos im Übrigen nicht stand, aber F95-Freunde haben’s ja eh mehr mit der gefühlten Temperatur als mit Fakten. Apropos: Es handelte sich um das achte Ligaspiel mit Uwe Rösler in der Coaching-Zone, und der nicht eben als fortuna-freundlich bekannte Kicker bezeichnete die Rotweißen bei fünfen davon als „überlegen“. Nun aber flog ein Hoffenheimer in der 9 Minute vom Platz, und die Fortunen waren in der Folge alles andere als überlegen. Im Gegenteil: Dieses Unentschieden muss insgesamt als glücklich bezeichnet werden. Zieht man aber das dank der Lemuren im Domdorf nicht anerkannte Tor durch Rouwen Hennings in der 18. Minute in Betracht, war das Ergebnis unglücklich.
F95 vs BVB 0:1 – 13.6.2020
Vermutlich war dies der finale Genickbrecher für die tapferen Fortunen. Am Ende einer taktischen Meisterleistung gegen einen BVB, dessen Auftritt die Auguren übereinstimmend „pomadig“ nannten, sprang wegen zweier Pfostenschüsse kein Sieg heraus, sondern eine Niederlage, weil dies gelbe Monster in der 95. Minute seine Rübe zur rechten Zeit am rechten Ort hinhielt und das 0:1 markierte. Wer sollte eine solche Enttäuschung, eine derart schwere Frustration aushalten können? Wieder hieß es bei den Spochtrepochtern, F95 hätte einen Sieg verdient – aber dafür gibt’s eben leider keine Punkte.
Leipzig vs F95 2:2 – 17.6.2020
Es ist zum Kotzen: Von negativen Gefühlen zerfressene Menschen, die sich für F95-Fans halten, hacken seit dem besiegelten Abstieg systematisch auf Vorständen, Trainern und Spielern herum. Ein Team, das sich nach einem derartigen Tritt in die Magengrube, wie es das 0:1 gegen den BVB war, aufrappelte, zu einer talentmäßig weit, weit, weit überlegenen Truppe reist und dann mehr als 90 Minute mit jeder Bewegung zeigt „Ja, wir wollen das!“, ist eine wahre Mannschaft. Wie sehr es den Leipzischern gegen den Strich ging, beweist das Gemaule des Echsengesichts über die Entscheidungen des Schiris Gräfe. Der wird ja in Düsseldorf wegen einiger alter Geschichten gehasst, pfiff aber souverän und gerecht. Dieses Mal waren es die rotweißen Helden, die einen 0:2 Rückstand durch zwei Tore in der 87. und der 92. Minute drehten, und wäre es nicht so oft umgekehrt gewesen, der TSV Fortuna Düsseldorf hätte in dieser Saison mit dem Abstieg nichts zu tun gehabt. Nehmt das, ihr Lästerer, die ihr permanent von einer „schwachen Mannschaft“ faselt!
F95 vs Augsburg 1:1 – 20.6.2020
Und dann begann die Rechnerei. Okay, Paderborn war weg, aber immer noch ging es zwischen Werder, Mainz und der Fortuna um den Relegationsplatz. Gegen Augsburg also wieder ein „Must-win-game“. Und die ganze Ironie dieser beschissenen Saison liegt darin, dass die Mannschaft ausgerechnet in den letzten beiden Partien die mit Abstand schlechtesten Leistungen unter Uwe Rösler ablieferten. Wobei man wieder, wieder einen Hass auf die VARs im Gewölbe kriegen kann … wahlweise auf die Idioten, die sich die aktuell geltende Handspielregel ausgedacht haben. Ja, ja, das Tor in der 6. Minute nicht zu geben, weil Kaan Ayhan die Pille an die Pfote gekriegt hat, geht regeltechnisch in Ordnung. Dass aber der deutliche Schubser, der ihn aus dem Gleichgewicht brachte und so erst dazu führte, dass er mit den Armen rudern musste, keine Konsequenz in Form eines Elfers gezeitigt hat, ist einfach ein Skandal. Stattdessen gegen die FCAler in Führung, die der gute Rouwen immerhin noch vor der Pause ausgleichen kann. Das reichte den Augsburgern für den sicheren Klassenerhalt, und so kam kein Spiel mehr zustanden, besonders, weil die mentalen Kräfte der Fortuna sichtbar schwanden. Der eine Punkt war zu wenig, das erkannten alle, die das F95 im Herzen tragen.
Union vs F95 3:0 – 27.6.2020
Eines steht fest: Das unwürdige 1:6 der Äff-Zeh-A****löcher bei Werder hat den Hass auf den Retortenclub, der 1948 durch die Zwangsfusion netter Vereine entstanden ist, stark befördert. Die Phrase, dass die Fortuna aber nicht wegen dieser unsportliche, unfairen und wettbewerbsverzerrenden Inszenierung der Domdörfler abgestiegen ist, kann Ihr trotz allem ganz erheblich Ergebene einfach nicht mehr hören. Ja, doch, die Fortunen hätten es in der eigenen Hand gehabt, durch einen Sieg in Köpenick die Birne noch aus der Schlaufe zu ziehen. Aber, wie oft sollen Jungs wie unsere eigentlich maximale Mentalleistungen am Stück liefern? Das 3:0 für Union geht in Ordnung, auch das steht fest. Und das Ergebnis bedeutete nicht nur den direkten Abstieg, sondern auch das Ende dieser Mannschaft, von der vermutlich nur sieben oder acht Mitglieder in Rotweiß die zweite Liga rocken werden. Amen.
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Auch wenn die Bayern manchmal Uhren klauen und ihre Einkommenssteuererklärung nicht 100% richtig ausfüllen aber sportlich zeigen Sie einen einwandfreien Charakter. Egal ob Sie schon Meister sind oder nicht, Sie benehmen sich professionell.
Was der Kölner Torwart beim 0:2 gegen Werder Bremen zeigt ist aber kein sportliches Verhalten. Es hat eigentlich mit Sport nichts zu tun. Der Trainer von Köln hätte auch die Möglichkeit gehabt den Torwart nicht aufzustellen, wegen bestimmter Aussagen. Er hat darauf verzichtet und es ist so wie es ist.
Was sich der Kölner Halb-Chinese geleistet hat ist irgendwie unbeschreiblich und eigentlich deren Problem.
Danke hier an an Marcel Reif.
Ich empfand dieses nicht sportliche Verhalten von Köln als verletzend. Natürlich gibt es Rivalität, aber diese Rivalität macht ein Spiel lebendig und ein Derby ist schöner als ein Spiel gegen Hoffenheim, Leipzig oder Bayer Leverkusen.
Ich bedauere, dass wir nächste Saison kein „Straßenbahnduell“ haben. Zwar haben die Fans von Duisburg immer etwas rumgepöbelt wenn Sie an der Bierbude vor dem Stadion standen aber – was soll’s.