F95 vs KSC 3:2 – An Tagen wie diesen…
Bericht · Ersatz-Opa Carsten legte mit dem Schlusspfiff „An Tagen wie diesen“ auf, diesen Gassenhauer für die besonderen Fortuna-Momente. Man stelle sich vor, 30.000, 40.000 Liebhaber der einzigartigen Diva hätten diesen Moment miterlebt als Shinta Appelkamp zum 3:2-Sieg vollstreckte, was Emma Iyoha mit einer Bombe an die Latte vorbereitet hatte. Man stelle sich die Ekstase, Eskalation, Euphorie auf der Süd und auf den Sitztribünen vor. Und dann stelle man sich die armen vereinzelten F95-Fans an den Sky-Fernsehern und den illegalen Streams auf den Notebooks vor. Man bekäme eine Ahnung, was das Scheißvirus uns allen angetan hat. Wobei die Daheimgebliebenen um 22:25 Uhr mit ihren Toooooor!-Schreien flächendeckend die Nachbarschaft aus dem Sofagedöse weckten. Wer der Partie auf Antenne akustisch gefolgt war, dem klingelte noch Stunden später Olli Bendts Urschrei in den Ohren. Es war eben einer dieser Tage. [Lesezeit ca. 9 min]
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Dabei ließ der sich ab dem Anpfiff, den Schiri Alt – von dem noch zu reden sein wird – exakt um 20:30 Uhr vollführte, eher nicht so aufregend an. Jedenfalls in den ersten acht Minuten. Wie angekündigt presste die Fortuna den KSC hoch und übte sich schon mal in Flanken von außen, vor allem von links außen, wo Leonardo Koutris und Kristoffer Peterson perfekt harmonierend einen feinen Wirbel erzeugten. Zählbar wurde nichts davon, aber zwei chancenähnliche Situationen sprangen schon dabei heraus.
Dafür aber konnte sich die Karlsruher in der 9. Minute die erste Kerbe in den Colt schnitzen. Ein gar nicht mal sooo gefährlicher Angriff über rechts, der mit einer scharfen Flanke in die Mitte endet, landet in einem Zweiergetümmel, aus dem heraus Kevin Danso das Ei in Flos Bude lenkt. Ja, es war ein Eigentor. Aber hätte der gute Kevin seine Quanten nicht dran gehabt, dann hätte der KSCler auf sicher das Ding gemacht. So richtig ließ sich nicht festmachen, welcher Abwehrdödel nun die meiste Schuld an diesem Gegentor zu tragen hatte. Am ehesten noch Luka Krajnc, der auf den späteren Flankenheber hätte drauf gehen können.
Im Kommentatorenjargon nennt man das „kalte Dusche“. Nicht dass die Burschen in Rot nun wie die begossenen Pudel über die Wiese gehoppelt wären, aber der Schwung der ersten Minuten wurde zum sanften Schwingen – immer mit der Fortuna in der Vorhand. Als die Startaufstellung bekannt wurde, murmelte einer aus der virtuellen Expertenrunde so etwas wie „Senioren-Mittelfeld“, denn die Coaches hatten neben den in bestechender Form auftretenden Bodzek noch den älteren Eddie gestellt … der weitestgehend unsichtbar blieb. Davor agierte Cello Sobottka als eine Art Achter, wenn auch unauffälliger als zuletzt. In dieser Phase gab es drei Dinger, die man durch die fortuna-rote Brille als Torchancen hätte betrachten können; die Schüsse waren aber jeweils zu schwach.
Nur in der 13., da hätte es scheppern können, denn Cello haut einen aus relativ spitzem Winkel raus, den der Karls-Keeper mit dem Fuß abwehrt, sodass Eddie von hinten schießen müsste, Eddie schießt, und … kein Tor! Tor! Tor. In der 18. Minute gab es den üblichen Kastenmeier-Moment, als der Flo den Abstoß an einen dort verweilenden Karlsruher ballert; die Pille springt zum Glück ins Aus. Hätte schiefgehen können.
Je lauer das F95-Lüftchen wurde, desto mehr kam der KSC auf. Je weniger sie hinten zu tun kriegten, desto höher liefen sie unsere Jungs an. Man nennt das ja heute Pressing, im Eishockey heißt es Forechecking, und früher sprachen Heribert Fassbender & Co. davon, dass eine Mannschaft die andere „früh gestört“ hätte. So um die 30. Minute herum schien die Fortuna einigermaßen von der Rolle und – auch das ein beliebter Spochtrepochtersprech – spielten den Gegner stark. Auch weil eine Sturmspitze nicht stattfand. Dawid Kownacki kann einem inzwischen leidtun – erst ist der unsichtbar, dann klappt bei ihm nix. Dabei haben die Experten doch gehofft, als Sturmspitze könnte er endlich die Qualitäten ausspielen, die er auf den Außenbahnen nie zeigen konnte. Tatsächlich aber passt der von Cheftrainer Rösler gepflegte Offensivstil nicht zu ihm.
Dessen Rezept lautet bekanntlich: Die Linie runter, allein oder per Doppelpass zur Grundlinie, scharfe oder weiche Flanke in die Mitte. Passt prima zu Rouwen Hennings an seinen goldenen Tagen, aber weniger zum guten Dawid. Der ist ja schnell und kann was am Ball, der braucht Steilpässe! Die kann – das hat er ja auch schon gezeigt – aufnehmen, den Ball behaupten, aufs Tor ziehen und auch vollstrecken. Unsere Nummer 9 hat aber auch ein Problem, an dem Mentaltrainer Axel Zehle mal schrauben sollte: Gelingt ihm wenig, wächst der Frust, nimmt die Konzentration ab, und es gelingt ihm noch weniger – ein Teufelskreis, der ihm die ganze Karriere kaputtmachen kann. Wie soll einer mittelfristig weitermachen, der das Etikett „teuerster Fehleinkauf“ auf dem Arsch kleben hat?
Bamms! Da haut ein KSC-Verteidiger ohne große Not den guten Felix Klaus im Sechzehner um. Schiri Alt streckt den Arm Richtung Punkt aus. Keeper und Schütze (ja, genau, der Dawid!) nehmen Aufstellung, da mischt sich das VAR-Pack aus dem kölschen Underground ein, kann den Schwarzmann aber weder an den Monitor locken noch zur Korrektur bewegen. Das Hickhack dauert bis in die 35. Minute. DK 9 läuft an. Man denkt, oh je, hoffentlich hat er noch genug Nerven. Lieber Fußballgott, lass ihn das Ding nicht versägen. Der Schuss ist eher schwach und kommt mittig, aber der KSC-Torman liegt schon in der Ecke. Ausgleich zum 1:1…
Inzwischen – ja, tatsächlich noch während die erste Halbzeit läuft – haben sich die glorreichen Halunken warmgemacht: Rouwen Hennings und Kenan Karaman. Der Rösler, der wird doch nicht vor der Pause…? Nein Pat und Patachon kommen erst in der 57. Minute. Aber das ist eine andere, lustige Geschichte. Inzwischen haben der Kris und der Felix mal rochiert, aber das führt zu nichts. Matthias Zimbo Zimmermann bemüht sich, wirkt aber erneut deutlich überspielt, leistet sich mehr oder weniger heikle Fehlpässe und trägt zum Offensivgeschehen wenig bei. Auch der stabile Luka hat leichte Ausfallserscheinungen und muss sich um die 40. Minute von Abwehrboss Danso heftig anbrüllen lassen. Überhaupt macht das Team in Rot einen leicht verwirrten Eindruck, ohne dass der KSC daraus irgendein Kapital schlagen könnte.
Nach einer Minute Nachspielzeit pfeift der bis dahin ordentliche Referee die ausgesprochen faire Partie zur Halbzeit ab. Um sie dann mit einiger Verspätung mit dem Anstoß für den KSC wieder in Gang zu setzen. Bis zur Pause gab es sage-und-schreibe addiert nur vier Fouls und keine gelbe Karte. Das bedeutet für den Emotionswert einer Partie nichts Gutes. Aber Spielleiter Patrick Alt hatte gegen die Langeweile ein paar Asse im Ärmel, die er in der Folge systematisch ausspielte. Manchmal fragt sich Ihr über alle Maße ergebener Berichterstatter, was Hauptschiedsrichter, Assistenten (gestern eine Assistentin darunter) und vierter Offizieller in der Auszeit so treiben. Telefonieren sie mit dem Videokeller? Schauen Sie sich die heißesten Szenen auf Sky an? Oder legen die sich einen Plan zurecht, die zweite Halbzeit nach ihren Wünschen zu gestalten? Und: Was trinken oder rauchen die, was werfen sie ein? Fragen über Fragen…
Die ersten zwölf Minuten der zweiten Hälfte gehören unserem Felix, dem Klaus, von dem wir schon immer geahnt haben, das wir an ihm viel Freude haben werden. Der denkt schneller als der Rest, der läuft schnell, der geht dahin, wo es ihm wehtun wird, der schießt auch mal und der hat Augen für seine Kollegen, wenn’s nach vorne geht. Defensiv ist aber einiger Luftraum über ihm sichtbar. Jedenfalls kriegt er in der 47. Minute eine feine Flanke in den Strafraum, passgenau auf Kownacki, der verstolpert. Hat Ihr Ergebener schon erwähnt, dass ihm der Dawid leidtut? Da kriegt jeder Trainer ein Dilemma: Nehm ich den Jungen früh raus und frustriere ihn damit noch mehr? Ist eine frühe Auswechslung nicht sogar eine Erlösung? Lass ich ihn drin in der Hoffnung, das dem noch ein goldenes Ei gelingt?
In der 49. kommt es nach einem flotten Klaus-Solo zu einer Ecke, die für einige Unruhe im KSC-Sechzehner sorgt. Aber nach einem Führungstreffer für die glorreiche Fortuna riecht da gar nichts. Schiri Alt fährt sein neues Programm ab. Zeigt einem Karlsruher aus nichtigem Anlass Gelb, übersieht aber zwei taktische Fouls der Gäste. Früher als erwartet und üblich tauscht Rösler: Hennings und Karaman kommen für Prib (hat der mitgespielt?) und den tragischen Kownacki. Raunen auf der Pressetribüne und in der virtuellen Expertenrunde: Was wenn die schon halb abgeschriebene Fortuna drei Punkte holen? Was wenn Rouwen und Kenan das Aufstiegsgespenst wecken? Wie weitermachen, wenn die beiden altgedienten Recken das Spiel zum Kippen bringen? Sind dann nicht alle modernen Ansätze auf einen Schlag obsolet?
Zunächst passiert nichts dergleichen. Im Gegenteil: Das Spiel plänkelt so vor sich hin – mal kommen die einen ein bisschen, mal die anderen. In der 61. hat Klaus durchaus die Führung auf dem Fuß, denn ihn erreicht eine perfekte Leonardo-Flanke an der Birne, den Ball platziert er leider neben das Tor. Der Spielzug davor war das Paradebeispiel für das Zusammenspiel der Herren Leon und Kris, die präzise doppelpassen, sodass entweder Koutris von der Grundlinie flanken oder Peterson über die Ecke in den Strafraum gehen kann. Rechts gab’s dergleichen gestern leider gar nicht.
In der 67. Minute langt der Alt zum ersten Mal voll in den Müll. Ein KSCler kriegt den Ball am eigenen Sechzehner nicht kontrolliert, Käpt’n Bodze geht durch dessen hohes Bein zu Boden, klares Foul. Der Blindfisch in Schwarz pfeift aber für Karlsruhe, weil er Bodzeks Geste, mit der er sich vor der sein Gesicht bedrohenden Flosse schützen will, als Handspiel wertet. Geht’s noch? Nein, keine spielentscheidende Sache, aber so dermaßen falsch, dass die VARs in der Gruft bestimmt aufgejault haben. Hätten die nicht sogar eingreifen können/sollen/müssen? Bei einer derartig klaren Fehlentscheidung? Jedenfalls sieht Cello, der sich auf die ihm eigene höfliche Art beschwert, auch noch gelb – die fünfte übrigens; gegen Braunschweig hat er also Pause.
Irgendwie duftet es zu dieser Zeit in der kunterbunten Arena nach Unentschieden. Den Karlsruhern wär’s eine Freude, den Fortuna-Freunden würde es die letzten Aufstiegsträumen austreiben. Und nun kommt Tauschoper Part II: Unser Auswechselmagier Uwe Rösler, der alte Fuchs, bringt in der 71. Minute – ta-taaa – Shinta Appelkamp und – halten Sie sich fest – Brandon Borrello! Für Adam Bodzek und Kris Peterson, übrigens. Bei Mr. BB geht ja gern ein Stöhnen durchs Fanvolk, aber bei Licht betrachtet hat sich der Mannschaftsfrisör bei den letzten Einsätzen erheblich gesteigert; nicht so sehr fußballerisch, aber in seiner Rolle als Mannschaftsspieler.
Der Druck steigt augenblicklich an. Shinta macht den Achter, Brandon den Flügelflitzer. Dazu eben die noch gar nicht so alten alten Herren in der Mitte. 73. Minute: Peng! Karaman gibt in die Mitte auf Hennings, der leitet nach links vorne auf Borrello. Der ist schon fast raus aus dem Spiel, fummelt direkt neben dem langen Pfosten, und irgendwie kriegt er die Kugel ins Gehäuse. Ein wunderbares Tor unter der maßgeblichen Beteiligung von gleich drei der vier eingewechselten Kollegen. So, da haben wir also die inzwischen verdiente Führung. „Alles wird gut“ flöten wir nach Art der Broilers.
Aber davor hat der DFB den Spielleiter Alt gesetzt. Nun hat sich Ihr erheblich Ergebene die Szene in der 79. Minute etliche Male angeschaut. Erster Eindruck: Ja, könnte ein strafwürdiges Foul gewesen sein als Krajnc mitten im eigenen Sechzehner mit einem KSCler in den Luftkampf geht. Der Weißblaue schreit und geht zu Borden. Herr Alt zeigt auf den Punkt, die VAR-Gruft rührt sich nicht. Das Studium der TV-Bilder aber zeigt eindeutig: Da war nix. Kein „Schlag ins Gesicht“, den die Gäste lauthals gesehen haben wollen. Nichts, niente, nothing – am ehesten noch eine miese Schwalbe. Egal: 2:2.
Und nun zeigt dieses Team, von dem man nicht immer wusste, was man von ihm halten soll, das, man was im Kommentatorendeutsch wahlweise „Charakter“ oder „Mentalität“ nennt. Die Buben wollen gewinnen! Kein Durchhängen, kein Zögern oder Zaudern – Druck, Druck, Druck. Teil 3 der Auswechslungen: Der elegante Emma Iyoha ersetzt den sichtlich ermüdeten Felix Klaus. Viel mehr Stürmer kann Rösler nicht bringen. Aber, es ist vor allem Shinta, dieser Teufelskerl, der nun das Spiel in seine Hand nimmt und vor Ideen nur so sprüht. Das in der 82. Minute. Und vier Minuten später schlägt dieser Düsseldorfer Jong einen Steilpass dahin, wo gleich zwei Kollegen auf den gegnerischen Kasten zulaufen. Hennings wenig bedrängt wenige Meter vor dem Tor … rutscht aus. Oh je, das war ein Hundertprozenter.
Spannend wird’s, denn der KSC kriegt kaum noch Befreiungsaktionen hin. Der vierte DFB-Beamte meldet fünf(!) Minuten Nachspielzeit. Wie schön für uns, aber irgendwie merkwürdig, denn nach drei Minuten VAR-Warterei in Hälfte Eins gab’s nur eine Minute Nachschlag. Egal. Die Karlsruher sind platt; körperlich und geistig, pfeifen auf der letzten Rille. Welle auf Welle läuft. Niemand rechnet wirklich noch mit einem Dreier. Aber, da: Koutris findet Iyoha am Strafraumrand, der hämmert, das Ei ballert unter die Querlatte, springt nach links raus, wo sich Shinta im Vollspeed genähert hat und das Ding versenkt!
Es ist einer dieser Fortuna-Momente, in der Berge durch puren Glauben versetzt werden. Zugegeben sind die selten, aber wenn sie stattfinden, sind sie atemberaubend schön. 3:2 in der letzten Nachspielminute. Die Roten treffen sich feiernd in der Ecke, Flo kommt über den ganzen Platz gerast, eine Traube, ein Haufen, Vibrations von purer Freude. Uwe Rösler flippt völlig aus, setzt aber nicht – wie weiland Nobert Meyer, der sich auf einen solchen Haufen Spieler warf – zum langen Spurt an. Axel Bellinghausen hat eine rote Birne, dass man meint, er würde gleich platzen. Und während in der rechten Spielfeldhälfte verhalten gefeiert wird, spazieren Trainer UR und Käpt’n AB auf der linken Seite übers Gras, und der Coach erklärt dem Bodze gestenreich, was er demnächst besser machen könnte
Das war mehr als ein gewonnenes Spiel, das war der Schlüsselmoment einer ganzen, eher unrunden Saison, alles, was jetzt noch kommt, ist Zugabe. Diese Zugabe könnte im idealsten aller denkbaren Fälle in zwei Relegationsspielen gegen den hässlichen Äff-Zäh oder die nichtswürdige Hertha münden. Man stelle sich das mal vor. Ihr Ergebener oben auf der Pressetribüne ist durch, zittert und wiederholt sich: Ja! Ja! Ja! Kann sich nicht lösen bis er sich erinnert: Nein, es wird keine Ehrenrunde geben, keine Humba, keine Fangesänge bis eine halbe Stunde nach Abpfiff. Man stelle sich eine volle Hütte vor, man stelle sich vor, dieses Spiel hätte unter normalen Umständen stattgefunden. Man stelle sich vor, die Seuche wäre vorbei.
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Wie immer sensationell geschrieben..DANKE.
Ich freue mich auf diese Artikel immer fast so, wie aufs Spiel selbst.
Beim 3:2 brüllte ich meine Emotionen nicht heraus (man, was für eine grausam schwere Selbstdisziplin), denn meine Familie lag schon im tiefen Schlummer. Gleichzeitig stellte ich mir vor, wie das jetzt in der Arena gewesen wäre, wo man ja normalerweise dabei gewesen wäre. Genauso wie einst bei Jovanovic’s 2:1 gegen Dresden. Echt scheiße.
Der Sieg war einfach hoch verdient, wir hatten mehr und bessere Chancen. Leider machen wir uns in dieser Saison das Leben selbst schwer. Zu viele Chancen verdaddeln wir, zu viele Fehler defensiv machen wir. Das 2:2 war für mich auch kein Elfer. Voraus ging aber ein schräger Fehlpass von Sobottka. Unbedrängt dem Gegner vor die Füße. Trotzdem, warum wird der Kack VAR eigentlich überwiegend nur bemüht, um uns einen reinzuwürgen??? Der Hammer war das Foul gegen Bodzek, dem ohne seine Schutzhände wohl die Rübe weggeflogen wären. Dachte ich noch in der ersten Hälfte, endlich mal ein guter Schiri, änderte sich das in Hälfte 2 in Blinder ohne Hund. Auch der Freistoß gegen Zimmermann in der zweiten Halbzeit war ein Witz. Zimbo geht hoch erwischt den Ball, aber nicht den Karlsruher hinter ihm.
Wobei ich jetzt zur Abwehr komme. Kastenmeier hat nicht viel zu tun gehabt. Aber mit einem Torwart, der ein oder mehrmals dem Gegner die Bälle in den Fuß spielt oder wirft, steigt man nicht auf (in der nächsten Saison). Zimmermann ist einfach gnadenlos überspielt. Warum nicht mal Klarer? Wenn ich mich richtig erinnere, hat er das zu Beginn der Saison al gespielt, als Zimmermann verletzt war.
Was ich überhaupt nicht verstehe, wieso immer wieder Prib? In keinem der Rückrundenspiele hat er überzeugt, von der einen oder anderen Ecke mal abgesehen. Fast, als würden wir mit 10,5 Spielern auf dem Platz sein. Wenn Appelkamp noch nicht fit für 90 Minuten ist, gibt es andere Lösungen. Bodzek dagegen fand ich gestern ausgesprochen überzeugend. Viel abgeräumt und wenig Fehlpässe.
Kownacki tut mir echt leid. Im System UR hat er es wirklich schwer, wie Rainer schrieb. Aber Hennings überzeugt vorne derzeit auch nicht. Wir haben ja noch Iyoha. Der kann das auch, vielleicht sogar mit Kownacki vorne drin.
Nun geistert das Aufstiegsgespenst als wieder um den Fernsehturm herum (in der Düsseldorf-Arena, wie es so schön bei Fifa 21 heißt, ja nur an Spieltagen). Ich schätze, dass wir die nächsten beiden Heimspiele gewinnen. Aber in Fürth ist dann Schluss. Zum einen, weil Kiel bis dahin nicht viel liegen gelassen haben wird (Spiele Marathon hin oder her). Zum anderen aber auch, weil wir in Fürth schon fast traditionell nichts reißen.
Jedenfalls war das gestern mal wieder einer der besseren Fortuna Momente. Man wird ja bescheiden.
Ich bin jedenfalls schon neugierig auf den Kader der nächsten Saison. Hoffen wir mal, dass meine Befürchtungen diesbezüglich (Qualität und langes Warten seitens Allofs und Co.) nicht wahr werden.
Und der Trainer? Nicht meine Entscheidung, sondern die von Allofs. Viele Glück dabei.
Ein toller Fortuna Moment in letzter Minute und aus meiner Sicht hoch verdient. 3 wichtige Punkte für Platz 4 oder 5. Warum UR einen Shinta nicht von Anfang an bringt oder früher einwechselt erschließt sich mir nicht (das Mittelfeld ist so nicht spielstark genug). Uwe lässt sich feiern … Uwe soll sich feiern lassen … weil er aus seiner Sicht den Sieg eingewechselt hat. Heute Fragen wir nicht danach, ob ein anderer Trainer (Trainerteam) 4-6 Punkte mehr auf dem Konto hätte. Egal, mit dieser Truppe macht Aufstieg keinen Sinn, ein Tabellenplatz 4-5 ist meiner Meinung eine gute Platzierung.
Ja, tatsächlich, zwei zusätzliche Punkte für Platz 4/5 und eine geile Schlusspointe, die ich den eifrigen Spielern von Herzen gönne!
Meine tiefe Abneigung gegen Adam Rösler beeinflusst das jedoch nicht die Bohne, denn Heulen und Zähneklappern wird es ohne Ende geben, wenn wir Platz 3 um ein, zwei Punkte oder gar das Torverhältnis verpasst haben werden.
Besonders übel stößt mir auf, dass dieser deplatzierte Trainer jetzt allen Ernstes von nicht wenigen Ignoranten als „Einwechsel-Genie“ mit dem „goldenen Händchen“ gerühmt wird.
Für mich verkörpert dieser Mann eher das berühmte blinde Huhn, das letzten Endes die Saison verbockt und verkorkst hat…