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Vincent Vermeij – der wahre Rouwen-Hennings-Nachfolger?

Der Ergebene hat einen neuen Lieblingsspieler: Vincent Vermeij, der holländische Knipser, der von Freiburg II kommt…

Meinung · Gewisse Medienfuzzis schüren mit dem Ziel, ihre schwachen Klickzahlen in die Höhe zu treiben, das Spekulatiuskarussell rund um die Neuverpflichtungen zur Zweitligasaison 2023/24. Da muss man die Geduld von Sportvorstand Klaus Allofs wirklich bewundern, der von einem dieser Fuzzis (beinahe) täglich angerufen wird und auf die doofen und überflüssigen Antworten immer schön stromlinienförmige Antworten gibt. Mit dem bewussten Herrn von der Presse ist es ein bisschen mit den aktuellen Populisten-Wannabees wie Merz, Söder & Konsorten: Die nehmen sich die Frechheit heraus zu behaupten, sie sprächen im Sinne des Volkes. Aber, nein, die Insassen der aktiven und engagierten Fortuna-Fanszene jenseits der Eventie-Grenze interessieren sich momentan mit anderen Dingen als dem Geiern nach Neuverpflichtungen. Zum Beispiel mit dem Ticketing in den Zeiten der Fortuna-für-alle-Ära. [Lesezeit ca. 3 min]

Man sieht es auch an den Reaktionen auf die Artikel des hier nicht näher genannt werden sollenden Typs in den sozialen Medien. Die fällt gering aus, und die Mehrheit der wenigen Kommentierenden fällt nur durch mangelnde Sachkenntnis und Realitätsferne auf. Gut, wer Fortuna-Spiele als Spektakel erleben will, der sehnt sich nach sogenannten „Stars“ im rotweißen Dress. Und dann gibt es noch die bedauernswerten Anhänger:innen, die es immer noch nicht gerafft haben, dass die glorreiche Fortuna NICHT in der ersten Bundesliga um internationale Plätze spielt und dass sie finanziell ein ziemlich kurzes Hemdchen anhat. Das als Vorrede.

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Denn tatsächlich wurden in der laufenden Woche zwei hochinteressante Kicker verpflichtet, die eben nicht in die Kategorie „Star“ gehören. Beide kommen von der zwoten Mannschaft des SC Freiburg, die mit einer Bilanz von 21 Siegen, 10 Unentschieden und nur 7 Niederlagen den zweiten Platz zum Abschluss der vergangenen Drittligasaison belegten. Weil aber zwischen der ersten und der zweiten Mannschaft eines Vereins immer mindestens ZWEI Ligen liegen müssen, war der SCG II nicht aufstiegsberechtigt. Wir haben es beim abgebenden Club also um einen theoretischen Zweitligisten zu tun, der solche Vereine wie Osnabrück, Wehen, Saarbrücken, Mannheim, Dresden und 1860 München hinter sich gelassen hat. Also, nix damit, die beiden seien ja bloß Drittligakicker.

Am Erfolg der Freiburger hat der 28-jährige Niederländer Vincent Vermeij einen großen Anteil. 15 der insgesamt 54 Tore hat der 1,96-Mann in der vergangenen Saison erzielt. Das ist schon mal was. Schön auch, dass der gute Vince bei 36 der 38 Partien auf der Wiese stand und nur zwei Spiele verpasste: einmal wegen einer Grippe, einmal wegen einer Blessur an der Schulter. Überhaupt sieht dessen Verletzungshistorie nicht schlecht aus: Anfang 2021 fiel er mal für zwei Monate wegen eines Bänderrisses im Knie aus, verpasste aber wegen der noch laufenden Winterpause „nur“ 12 Spiele – damals stand er im Kader des MSV Duisburg.

INTERVIEW | Vincent Vermeij spricht über seinen Wechsel | Fortuna Düsseldorf

Er gilt als disziplinierter und fairer Spieler, der in der vergangenen Spielzeit nur drei Gelbe kassierte und die einzige rote Karte in seiner Karriere als Profi vor fünf Jahre in der zweiten niederländischen Liga bekommen hat. Der geborene Rechtsfuß wurde bei Ajax ausgebildet und startete seine Laufbahn mit 20 beim damaligen Zweitligisten De Graafschap Doetinchem, spielte dann bei Heracles Almelo und wurde zwischendurch an Den Bosch verliehen. Über den MSV kam er 2021 zur Zwoten von Freiburg.

Ein waschechter Mittelstürmer also, aber ganz sicher kein zweiter Dawid Kownacki. Mit dem eleganten, quirligen Polen hat der Vince wenig gemein. Und nachdem der Ergebene sich ein paar Ausschnitte seiner SCF-Partien angeschaut hat, blitzte es ihm: Hey, der Mijnher Vermeij ist doch recht eigentlich der legitime Nachfolger von Rouwen Hennings! Und das nicht nur fußballerisch. Das F95-Begrüßungsvideo zeigt ihn als coole Socke, als freundlichen, zugewandten Typ mit fast perfektem Deutsch und sehr realistischen Einschätzungen. Und mit 28 Jahren ist er im besten Fußballalter – Rouwen war 29 als er zur Fortuna kam.

Und weil Vincent Vermeij ablösefrei kam und vermutlich beim Gehalt und den Prämien keine überzogenen Forderungen gestellt hat, darf man ihn als Schnäppchen bezeichnen. Wie inzwischen üblich hat der Verein keine Details des Vertrags, also nicht einmal die Laufzeit, bekanntgegeben. Der sogenannte „Marktwert“ soll bei 700.000 Euro liegen; könnte er den durch viele, viele Tore steigern, ließe sich mit ihm später sogar ein Transferüberschuss erzielen. Gesamturteil: Gut gemacht, Christian Weber und Klaus Allofs (und welche Scouts sonst noch beteiligt waren).


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Ein Gedanke zu „Vincent Vermeij – der wahre Rouwen-Hennings-Nachfolger?

  • Ich gehöre auch zu den Ahnungslosen, lese aber seit Jahren gern deine Berichte, damit ich meiner Ahnungslosigkeit etwas entgegen zu setzen habe. Danke dafür, muss ja mal gesagt werden. Schön, dass du die Verpflichtungen der beiden Herren, insbesondere des Hr. Vermeij, ins rechte Licht rückst. Ich bin gespannt auf die neue Saison, wie die Neuverpflichtungen einschlagen und wünsche ein schönes Wochenende.

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