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Noch eine vielversprechende Neuverpflichtung: Dennis Jastrzembski

Wer jetzt noch Zweifel an der Kompetenz und am Transfergeschick von Sportvorstand Klaus Allofs und Sportdirektor Chris Weber hat, kann die Schüsse der letzten Wochen nicht gehört haben.

Meinung · Euer in höchstem Maße ergebener F95-Beobachter hat schon beim Aufmachen des Transferfensters für Geduld und Vertrauen in die Verantwortlichen plädiert. Während gewisse Medien den Unmut von Fans methodisch anstachelten, hat er hier versucht zu erklären, was der Allofs’sche und Weber’sche Plan ist. Und je näher wir dem ominösen 1. September kommen, desto klarer wird das Konzept. Das wird an den drei aktuellsten Neuverpflichtungen mehr als deutlich. [Lesezeit ca. 4 min]

Jetzt also Dennis Jastrzembski, der 23-jährige Holsteiner mit dem polnischen Nachnamen, bei dem – korrekt ausgesprochen – ältere Anhänger:innen der glorreichen Fortuna möglicherweise an Moppel Jestremski denken, den Spieler, der 1966 einen nicht kleinen Anteil am Aufstieg der Fortuna in die Bundesliga hatte. Witzigerweise kam Werner, wie er richtig heißt, im selben Alter zu uns, belegte aber andere Positionen als dies beim Dennis zu erwarten ist.

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Jastrzembski ist dagegen ein Offensivmann, ein Linksfuß, der in der Regel vorne auf dem linken Flügel spielt. Der Junge hat, obwohl praktisch nie verletzt, ein bisschen Pech im Verlauf seiner Karriere gehabt. Mit 14 kam er von Holstein Kiel in die Jugend der Berliner Hertha und durchlief dort alle Altersstufen, um 2019 in deren Erste zu wechseln. Wir erinnern uns: Es war die Saison, in der dieser Windhorst begann Milliönchen in die olle Tante zu pumpen, um aus ihr den Big Shitty Club zu machen. Fredi Bobic kaufte ein wie blöde, und der hochbegabte Dennis wurde, aus dem auf 38 Kicker aufgeblasenen Kader direkt mal nach Paderborn verliehen. Dort kam er sechsmal zum Zug und stieg am Saisonende mit den Paddelbirnen in die zweite Liga ab.

Im Januar 2021 kam er zurück zur Hertha und wurde von dort gleich wieder an Waldhof Mannheim verliehen. Beim Drittligisten durfte er immerhin 15-mal ran, konnte sich aber nicht so richtig durchsetzen. Also zurück zur doofen Hertha. Da aber sein Vertrag ausgelaufen war, wechselte er ablösefrei zu Slask Wroclaw, wo er einen Zweijahresvertrag bekam, der aber diesen Sommer in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst wurde, sodass Dennis ablösefrei zur Fortuna kommen konnte.

Sein Ziel war und ist es, in der ersten Fußballbundesliga zum Stammspieler zu werden. Bitter für dieses Riesentalent, dass er aus Gründen, die er nicht zu verantworten hatte, volle vier Jahre vergeuden musste. Heißt: Der Junge sucht eine Heimat und/oder einen Verein, bei dem er so konstant mitspielen darf, dass ein Erstligist sich für ihn interessiert. Es gilt aber wie für Chris Tzolis, Ìsak Jóhannesson und auch Yannik Engelhardt, dass er nichts dagegen hätte mit der Fortuna aufzusteigen.

Betrachtet man alle Zugänge inklusive Heimkehrer Jamil Siebert, ist Vince Vermeij die Ausnahme, denn der ist schon 29, hat auch schon einige Stationen hinter sich, ohne je so richtig eingeschlagen zu haben. Alle anderen – von Tormann Karol Niemczycki über Jamil Siebert, Yannik Engelhardt, Chris Tzolis, Ìsak Jóhannesson bis Dennis Jastrzembski – sind noch recht junge Spieler mit klaren Ambitionen, die hoffen, sich bei der Fortuna entwickeln und verbessern zu können. Ehrgeiz und Motivation dürften da gesichert sein.

Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!

Wie klug Allofs und Weber eingekauft haben, zeigt sich auch an den entstandenen beziehungsweise entstehenden innermannschaftlichen Konkurrenzverhältnissen. Besonders deutlich im Fall vom Dennis, der massiv Druck auf Emma Iyoha ausüben wird. Wobei: Ein paar Leute, die dicht am Kader und besonders an ihm sind, munkeln, er könne doch noch wechseln – was der Ergebene jammerschade fände. Chris Tzolis wiederum wird möglicherweise auch noch in den Wettbewerb auf dieser Seite treten. Das ist eine gute Nachricht für Shinta Appelkamp, der so wohl nie wieder einen Flügelstürmer wird mimen müssen. Ìsak Jóhannesson sieht der Ergebene übrigens klar als Ersatz für Ao Tanaka, ja, als den Mann, der den Japaner, den immer noch keiner haben will, verdrängen wird.

Haben wir noch Bedarf? Ja, eindeutig! Ob es noch ein dritter potenzieller Knipser sein muss? Fraglich. Zumal einer, der ins Beuteschema passt (siehe oben), momentan nicht auf dem Markt ist. Nico Gavory braucht dringend Konkurrenz als linker AV, bei Ben Böckle ist eine Entwicklung momentan nicht in Sicht. Ein weiter Linksfuß, bevorzug im Mittelfeld einsetzbar, wäre nett. Mehr muss nicht sein, auch um überraschenden Knaller aus der Zwoten und der U19 noch Platz zu lassen.

Und der Saldo? Klaus und Chris haben bisher 600.000 Ocken für vier „gekaufte“ Kicker ausgegeben, hinzu kommen zwei geliehene Spieler. Eingenommen wurden für Chris Klarer und Elo Fernandes Neto fünf Millionen. Eine mögliche weitere Einnahme von zwei bis drei Millionen durch den Verkauf von Ao Tanaka käme hinzu. Der Verkauf von Emma, für den wohl nicht mehr als 600.000 ~ 800.000 Euros zu erlösen sind, lohnt sich angesichts dieser Bilanz eigentlich nicht. Emma sollte bleiben…

Bisher alles richtig gemacht, Herr Allofs und Herr Weber!


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3 Gedanken zu „Noch eine vielversprechende Neuverpflichtung: Dennis Jastrzembski

  • Hab mich ja schon als Fan vom „Ergebenen“ geoutet!😀Trifft, wie immer, bei mir voll den Nerv. Danke – , und weiter so!👍🍻

    Antwort
  • Danke vielmals für die Einordnung. In den einschlägigen Foren wird ja immer nur auf die sogenannten Scorerpunkte geschaut. Insofern, danke nochmals.

    Antwort
  • Eine angenehm differenzierte Analyse mit wohldosiert ergebenem Enthusiasmus. Das liest man sehr gerne! Der Ergebene hat wohl auch richtig gelegen mit seinem Vertrauen in Yannik Engelhardt, das Thioune teilt. Das ist prima für uns!
    Kleine Einschränkung:
    „Klaus und Chris haben bisher 600.000 Ocken für vier “gekaufte” Kicker ausgegeben.“
    Bei den Spielern mögen die „Kosenamen“ ja angehen, aber in diesem Falle schaut das in meinen Augen anbiedernd-distanzlos aus; da wären mir „Aloffs“ und „Weber“ doch entscheidend lieber.

    Antwort

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