Vorbericht: F95 vs Paderborn – Jetzt zeigt mal, dass es auch anders geht!
Im Spitzenspiel des Spieltags unter Flutlicht am Samstagabend muss die glorreiche Fortuna endlich mal wieder zeigen, was sie kann, und so die Paddelbirnen schlagen
Analyse · Man kann Fußball auch rational betrachten. Aber das macht weniger Spaß, als wenn man seinen Gefühlen beim Nachdenken und Reden über den Sport freien Lauf lässt. Das gilt auch fürs Zuhören. Insofern machen die Aussagen von Cheftrainer Daniel Thioune in seinen Pressekonferenzen weniger Spaß. Und mit nüchterner Stimme und neutralem Blick über Intensität zu sprechen, ist irgendwie komisch. Okay, wir sind ja alle nicht dabei, wenn der Coach ohne Beobachter mit seiner Mannschaft spricht… Und es war einfach wunderbar zu sehen, wie der Danny bei diesem tollen Spiel gegen Hannover mal so richtig volle Kanne emotional auf und ab gehüpft ist. Apropos Hannover: Kann gut sein, dass unsere geliebte Fortuna in jeder Hinsicht gegen Paderborn genauso antritt und genauso gewinnt. [Lesezeit ca. 5 min]
Das Geheimnis des grandiosen Sieges gegen Hanoi war der Überraschungseffekt. Und der Mut von Trainer und Kickern. Genau der Mut, den euer total ergebene F95-Beobachter nach dem peinlichen Spiel in Münster eingefordert hat. Und irgendein unbeherrschbares Gefühl sagt dem Ergebenen, dass genau das Abend passieren wird.
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Das Gegnerporträt
Ist ja so eine Sache mit den Paddelbirnen. Immer noch schütteln wir Fortunen manchmal die Köpfe darüber, dass der Club aus der Möbelhalle überhaupt in der zweiten Liga kicken darf, ja, sogar auch schon Erstligist war. Wobei es sich doch – ähnlich wie beim k**schen Äff-Zeh um einen Verein handelt, der erst 1985 durch Fusion zweier sinnloser Amateurclubs entstanden ist.
Dafür, dass der SCP so sinnlos ist, sieht die fortunistische Bilanz ganz schön beschissen aus: In bislang 22 Partien hat F95 erst 4-mal gewonnen. Und leider waren unter den Niederlagen einige, die ganz besonders wehtaten. Man kann die Paddelbirnen also als Angstgegner bezeichnen. Und der war immer mal für Überraschungen gut. Wer erinnert sich noch daran, dass dort Stefan Effenberg mal Trainer war? Überhaupt haben die Ostwestfalen ein paar Mal Coaches geholt, die schon berühmt waren oder durch die ihre Tätigkeit beim SCP berühmt wurden.
Ob man das einst auch über den Oberunsympathen Kwasniok sagen wird, ist noch offen. Komischerweise mag unser Daniel Thioune den. Fachlich ist gegen den aktuellen Trainer der Paderborner nichts einzuwenden, aber sein Verhalten und seine Äußerungen sind bisweilen grenzwertig. Weil er seine Gefühle im Stadion gern rauslässt, ist er quasi der Gegenentwurf zu unsere, Chefcoach.
Über alles betrachtet ist der SCP mittlerweile ein klassischer Zweitliga-Club, der immer mal wieder nach oben schielt, aber vor einem Abstieg in die dritte Liga nicht gefeit ist. Und die beiden Male, in denen sie in Liga 1 kickten, stiegen sie auch sofort wieder ab. Dass sie so weit oben stehen, hat gute Gründe. Und zwar solche, die ihnen Siege bei der Hertha, gegen Darmstadt und Hannover eingetragen hat. Überhaupt laufen F95 und der SCP diese Saison ziemlich parallel. Zeit, dass sich das ändert.
Die Fakten:
Tabelle:
Platz | Verein | Spiele | S | U | N | Punkte | Tore |
---|---|---|---|---|---|---|---|
2. | Paderborn | 11 | 5 | 5 | 1 | 20 | 18:13 |
3. | Fortuna | 11 | 6 | 2 | 3 | 20 | 17:12 |
Ausfälle:
F95: Gavory, Kownacki
Paderborn: 5 Spieler
Info:
Samstag, 09.11.24, 20:30 in der Arena
Schiri: Florian Exner: zuletzt Fortuna gepfiffen am 8. November 2022 in Hannover.
TV: Sport1 / Sky (€) / Wow (€)
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Spielplan, System, Aufstellung
Wer in die Kritik an Daniel Thioune, die der Ergebene nach dem peinlichen Scheißspiel in Münster rausgelassen hat, eine Aufforderung zum Trainerrausschmiss gelesen hat, liegt komplett falsch. Um es klarzustellen: Wir haben einen klasse Trainer. Punkt. Einen, der richtig was vom Fußballsport versteht, der zu fundierten Analysen in der Lage ist, der Spiele lesen kann und aus der Nachbetrachtungen von Partien die richtigen Schlüsse zieht. Das gilt auch für alles, was Trainer Thioune in der Pressekonferenz zur heutigen Partie gesagt hat.
Zur Hauptüberschrift für dieses Spiel hat er den Begriff „Energie“ ausgerufen. Wie es seine Art ist, hört sich das erstmal sehr technisch an. Und niemals würde er Wörter wie „Wut“, „Härte“ und andere eher emotionale Dinge in den Mund nehmen. Auch wenn er genau das meint. Stattdessen fordert er, dass seine Jungs die klare, vorgegebene Aufgabenverteilung strikt umsetzen, dass sie sich auf die Zuordnung konzentrieren und so die Fehler minimieren.
Und zwischen den Zeilen hat er genau das angekündigt, was das Sieggeheimnis gegen Hannover war: Überraschung. Denn dass das Spiel der Fortuna inzwischen selbst für Preußen Münster berechenbar ist, hat man gesehen. Wobei er SCP-Coach Kwasniok mit dessen eigenen Waffen schlagen will, denn eines seiner Erfolgsgeheimnis ist eben die Überraschung: Die Paddelbirnen sind schwer auszurechnen. Und die Fortuna soll heute für die Schwarzblauen schwer auszurechnen sein.
Könnte bedeuten, dass F95 eher zurückhaltend beginnt und gern auf Ballbesitz verzichtet. Könnte sein, dass die Fortuna weitgehend auf Konter setzt. Könnte aber auch sein, dass die Rotweißen vom Anpfiff an einen Sturmlauf inszenieren. Was aber nur geht, wenn die sogenannte Restverteidigung wieder richtig funktioniert. Auf die wird es ohnehin ankommen, damit Flo Kastenmeier nicht wieder solche vermeidbaren Buden kassiert wie zuletzt.
Über dieses Konzept hat der Ergebene ein bisschen nachgedacht und die obige Aufstellung ausgeknobelt. Eigentlich wollte er Jordy de Wijs anstelle des zuweilen phlegmatischen Käpt’ns Hoffmann bringen, aber der Holländer ist nicht voll fit. Die Überraschung, die er Kwasniok bereiten würde, wäre … Dzenan Pejcinovic als eine von zwei Spitzen. Der junge Mann hat bei seinen Auftritten gezeigt, dass er brennen kann, dass er sein Herz auf den Rasen bringt – genau das brauchen sie. Und weil das Duett mit Vince Vermeij möglicherweise nicht so gut klappt, würde der Ergebene dem Dzenan unbedingt den gern unterschätzten Danny Schmidt als hängende Neun zur Seite stellen.
Nachdem Myron van Brederode es nicht so richtig bringt und sich zudem zunehmend als sozialer Störfaktor entpuppt, MUSS Tim Rossmann wieder linksaußen ran. In der Hoffnung, dass er wieder mehr Energie (siehe oben) freisetzt, würde Felix Klaus das Pendant auf dem rechten Flügel. Weil Valgeir Lunddal wieder fit ist und unbedingt Spielzeit braucht, kommt er nach rechts hinten, sodass Zimbo Zimmermann trotz einiger Bedenken wieder defensiver Sechser wird. Bei der Überlegung, ob vor ihm Ísak Jóhannesson oder Shinta Appelkamp arbeiten sollen, hat der Isländer beim Ergebenen noch die Vorhand.
Dass Emma Iyoha wieder als linker AV abtreten soll, hat nicht nur damit zu tun, dass es keine wirkliche Alternative gibt, sondern, dass er gut mit Tim Rossmann zusammenspielt und dass er bei Bedarf weit nach vorne gezogen werden kann und dann hinten eine Dreierkette entsteht. Überhaupt müssen die Männer der Viererkette plus Zimmermann viel flexibler agieren – das könnte ein Schlüssel zum Sieg sein.
Zum Einwechseln sitzen die üblichen Verdächtigen auf der Bank, wobei es eventuell ein Problem mit dem zweiten Keeper gibt, weil Florian Schock aus einer Verletzung kommt und Robert Kwasigroch diese Woche nicht ganz gesund war. Ansonsten sind Cello Sobottka (bei Bedarf für Zimmermann), Jona Niemiec (gegebenenfalls für Klaus), Vince Vermeij (als möglicher Ersatz für Pejcinovic), Jamil Siebert (als ziemlich sicherer Ersatzmann für Hoffmann) Gio Haag, Myron van Brederode (falls er nicht mit Nichtberücksichtigung bestraft wird) und Joshua Quarshie mit im Kader.
Der Tipp
Heute hat der Bauch das erste Wort und prophezeit mit fester Stimme ein 1:0 für die Fortuna. Da nickt das Herz heftig, und auch der Kopf ist nicht abgeneigt, dem zuzustimmen. Also sagen alle ergebenen Körperteile einen Sieg der wunderhübschen Diva voraus.
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„sozialer Störfaktor“?
Wie kommt es zu einem solchen Statement? Ich habs wohl verpasst und bitte um Aufklärung.
danke!
🙂
Es ist eine absolut unbegründete Beleidigung des Ergebenen.
Er bezieht sich wahrscheinlich auf den RP-Artikel gegen Lautern. van Brederode soll öfter abgewunken haben etc. Macht auch Kownacki viel. Komischerweise sind es immer diese etwas genialeren Spieler, die mit solchen unsinnigen Meinungen klarkommen müssen. Tzolis galt auch immer als eigensinnig und schwierig. Trotzdem hat er uns oft den Arsch gerettet. Schade, dass man hier auf einen Spieler völlig unbegründet einhaut.
Der Ergebene rudert zurück, interessant => DT … der Spiele lesen kann und aus der Nachbetrachtungen von Partien die richtigen Schlüsse zieht.
Neeeeee wirklich nicht!!! Das ganze Trainerteam kann eben nicht gut Spiele lesen und ist auch taktisch immer hinter dran zum Gegner Trainerteam. Ich könnte über 20 Beispiele und Spiele aufzählen, begnüge mich aber mit dem Rückspiel Relegationsspiel gegen Bochum.
Das waren übrigens (leider) auch die Berichte aus dem HSV Umfeld in seiner Tätigkeit und nach dem Rauswurf …. also diese Lernkurve ist sehr flach.