BVB vs F95 5:1 – Testspiel in Marbella, Ergebnis viel zu hoch
Ja, gutt, ääh: Es war ja nur ein Testspiel, aber die glorreiche Fortuna hat zumindest in der ersten Halbzeit gut mitgehalten gegen Schwarze-Füße-Gelbe-Zähne…
Spielbericht · Endlich wieder Wintertrainingslager in Marbella. Endlich wieder ein angemessenes Testspiel. Bei fröhlichen 19 Grad trafen unsere Jungs auf den BVB mit seinen 100-Millionen-Kickern. Interessant vor allem, dass Trainer Thioune zu Beginn eine Startelf aufbot, die man sich so auch zu den Anpfiffen von Ligaspielen vorstellen kann. Und mit dieser Formation zeigte sich die Truppe auf Augenhöhe, hatte sogar mehr Torchancen als die Dortmunder und hätte gut und gern zur Pause in Führung gehen können. [Lesezeit ca. 5 min]
Na, schon gespannt auf den Spielbericht? Nach einer kurzen Werbeunterbrechung geht’s weiter. Denn die Fortuna-Punkte verstecken sich nicht hinter einer Paywall. Alles, was du hier findest, ist gratis, also frei wie Freibier. Wenn dir aber gefällt, was du liest, dann kannst du uns finanziell unterstützen – zum Beispiel mit dem Kauf von Lesepunkten. Wir würden uns sehr freuen.
Wie zu erwarten traten die Roten im 3-5-2 an, der Systematik des Vertrauens der Coaches, die wir in der Rückrunde wohl sehr oft sehen werden. Auf F95.tv gab Daniel Ginczek einen launigen und äußerst kompetenten Co-Moderator neben Pressesprecher Tino Polster und erläuterte die Vor- und Nachteile des Systems im Stile eines TV-Experten. Die Dreierkette begann mit Jord de Wijs in der Mitte sowie Zimbo Zimmermann auf der rechten und Chris Klarer auf der linken Seite. Weil sich keiner der Stürmer zu schade war, jederzeit Defensivarbeit zu leisten, stand die Verteidigung weitestgehend stabil.
Das 1:0 für den Sechsten der Ersten Liga fiel allerdings nach einem kollektiven Aussetzer. Alle stürzten sich auf das angreifende Rudel der Schwatzgelben am (aus Angreifersicht) linken Rand des Sechzehners. Rechts stand keiner. Da lief ein BVBler auf dieser Seite rein, bekam das Ei und hämmerte es humorlos in Flo Kastenmeiers Hütte. Das bereits in der 5. Minute, und rein rechnerisch sah es nach einer Klatsche aus.
Dann aber legt ein Dortmunder unseren Chris Klarer im eigenen Strafraum, und der spanische Schiri (der durchweg zugunsten des BVB pfiff) entschied auf Strafstoß. Den aber versenkte Dawid Kownacki supersicher. Das war der Ausgleich in der 8. Minute.
Rund zwei Minuten später kriegt der gute Dawid den Ball einige Meter vor dem F95-Sechzehner und schlägt eine Bogenlampe über mehr als 60 Meter, denn der BVB-Keeper hält sich deutlich vor seinem Strafraum auf. Dieses Ei hätte sauber knapp unter die Latte gepasst. Aber der Tormann der Dortmunder läuft präzise rückwärts und fängt die Kugel mit einer Hand gerade noch so eben: toller Schuss, klasse Rettungstat. Wäre das Ding reingegangen, wäre es mit einiger Sicherheit in die Auswahl zum Tor des Monats gekommen.
Schon zuvor hatten Shinta Appelkamp und Michal Karbownik ernsthafte Möglichkeiten, die hübsche Diva in Front zu bringen. Wohlgemerkt: Gegen eine BVB-Elf, die alles aufbot, was gut und (vor allem) teuer ist – von Hummels über Reyna bis zum galaktischen Bellingham. Danach wogte das Geschehen hin und her. Den Fortunen gelangen jede Menge feine Spielzüge. Auffällig auch die Zusammenarbeit von Felix Klaus mit Zimbo Zimmermann sowie der resolute Auftritt von Cello Sobottka.
Und dann eben dieser Dawid Kownacki! Der haute sich rein als ginge es um irgendeinen Pokal. Nun heißt es bei Kickern, die ablösefrei gehen werden, oft, sie würden sich bei solchen Begegnungen „ins Schaufenster stellen“. Wir wissen, dass derartige Überlegungen dem guten Dawid fremd sind – der will einfach immer gut spielen. Übrigens: Konkrete Angebote liegen ihm noch nicht vor, und einer, der es wissen könnte, orakelte, ob Kownacki nach einem möglichen Aufstieg doch bei der Fortuna bleiben könnte – so der Verein das erwartete Gehalt aufbringen könnte.
Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!
Das 2:1 für Dortmund fiel dann nicht unbedingt aus einer messbaren Überlegenheit; es war die Folge der spielerischen Klasse der schwatzgelben Kicker, die selbst im gegnerischen Strafraum noch erfolgreich tricksen. Wie gesagt: Unsere Buben hätten auch mit einer Führung oder wenigstens Unentschieden in die Pause gehen können. Aber: Hätte, hätte…
Wie bei solchen Testspielen in Trainingslagern üblich wurde schon zur Pause ordentlich gewechselt. In die Mannschaft kamen Rouwen Hennings und Emma Iyoha, die als Doppelspitze Kownacki und Peterson ersetzten. Für Chris Klarer kam Käpt’n Hoffman, der nun die mittlere IV-Position einnahm; de Wijs rückte nach links, und als rechter Innenverteidiger trat nun Tim Oberdorf an. Das ist insofern interessant, als dass nicht im Geringsten feststeht, welche drei Musketiere demnächst die startende Dreierkette bilden werden. Außerdem durfte nun Jorrit Hendrix auf der Doppelsechs neben Cello Sobottka mitmischen.
Sagen wir so: Shinta Appelkamp konnte als Zehner eher überzeugen als Ao Tanaka, der wohl am ehesten einen Achter oder den offensiven Sechser spielen sollte. Nur geht das nicht, wenn Hendrix auf dem Platz ist, der kann das deutlich besser. Im Vergleich zur ersten Halbzeit sollte sich das Duo Hennings-Iyoha wohl so ähnlich positionieren wie zuvor Kownacki-Peterson, also einer als Wandstürmer, der andere leicht hängende Spitze. Das funktionierte eher so mittelgut. An dieser Stelle werden wir in der Saison vermutlich noch eine Reihe unterschiedlicher Duos sehen.
Offensiv lief wenig, defensiv hatten die zuständigen Herren alles im Griff. Zumal der BVB durchgewechselt hatte, und bei denen zunächst gar nichts ging. So ansehnlich die Partie in den ersten 45 Minuten war, so zäh und langweilig nun die zweite Spielhälfte. Und nach Wechseln in der 62. Minute (Niko Vukancic für de Wijs, Elo Fernandes für Zimbo, Tom Geerkens für Cello Sobottka) und der 70. Minute (Daniel Bunk für Michal Karbownik, Benjamin Böckle für Ao Tanaka) stand eine Truppe auf der Wiese, die wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie wieder so sehen werden.
Und in dieser Formation passte gar nichts. Da konnte Elo Fernandes noch so wühlen und Daniel Bunk noch so engagiert draufgehen, bemerkenswerte Aktionen blieben völlig aus. Was wieder mal beweist, dass Durchwechseln um des Durchwechselns Willen nicht einmal den eingewechselten Kickern Gelegenheit gibt sich auszuzeichnen. Die durcheinandergewürfelte BVB-Truppe aber groovte sich immer mehr ein, wurde ab der 75. Minute haushoch überlegen und bastelte dann mit drei Buden zwischen der 81. und der 88. Minute dann doch noch das, was TV-Spochtrepochter ein „standesgemäßes“ Ergebnis nennen.
Und was lernen wir aus der ganzen Chose? Mit der Startelf von heute kann F95 in der Liga ganz sicher was reißen. Die taktischen Blöcke sind noch genauer zu definieren, also die Dreierkette, die Doppelsechs, die Achter-/Zehner-Position und die Doppelspitze sowie die Schienenspieler. Das werden sich Trios und Duos bilden (müssen), die eingespielt sind und so das Beste aus ihren Fähigkeiten machen können. Auch wenn dies nur ein Testspiel war, machte der Auftritt in der ersten Halbzeit doch erheblich gute Laune.
Entdecke mehr von Fortuna-Punkte
Subscribe to get the latest posts sent to your email.