Vorbericht: F95 vs Elversberg – …wir woll’n euch siegen seh’n!
Am Karnevalssamstag müssen die jecken Fortunen ran, um den niedlichen Elversbergern die Pappnasen überzustülpen.
Analyse · War ja klar, kaum dass die glorreiche Fortuna endlich wieder in einem Pokalhalbfinale steht, dass es wieder um den Aufstieg geht. Jedenfalls bei denjenigen, die sich berufsbedingt immer wieder eine neue Sau zum Dorftreiben züchten müssen. Denen hat Trainer Daniel Thioune an seinem zweiten Jobjahrestag eine einfache Ansage gemacht: Es geht in keinem Spiel um einen möglichen Tabellenplatz, sondern darum zu gewinnen. Und zwar, indem man die Fehler nicht macht, die einen zuvor am Siegen gehindert haben. Einfache Sache, und sooo wahr… [Lesezeit ca. 4 min]
Wobei seine Einschätzung der strunzsympathischen SV Elversberg mit ihrem noch strunzsympathischeren Trainer Steffen ziemlich interessant war. Dass F95 nämlich am 4. Spieltag vor allem deswegen mit 5:0 im Saarland gewonnen hat, weil die Truppe entscheidend anders agiert hat, als es die Zweitliganeulinge erwarten konnten. Zum Beispiel, indem man den SVElern Räume zum Austoben angeboten und sie dann an Stellen überlaufen hat, an denen sie nicht damit gerechnet hatten. Ein Rezept, das natürlich nicht wiederholbar ist. Denn, das lobte Thioune besonders, inzwischen sind sie deutlich cleverer geworden bei der SVE und haben sich dem Zweitligafußball angepasst.
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Das Gegnerporträt
Bei der Gelegenheit skizzierte Daniel Thioune den unwahrscheinlichen Werdegang des Clubs aus Spiesen, der durch beharrliches Arbeiten die anderen Saarlandclubs mal eben hinter sich gelassen hat. Ja, bezahlt hat das alles die Firma Ursapharm, die allerdings aus der bodenständigen Apothekerfamilie Holzer hervorgegangen ist. Wie es der Ball will, schlug der 1953 geborene Frank H. eine Karriere als Fußballer ein und spielte als Profi beim 1. FC Saarbrücken und Eintracht Braunschweig. So sieht also die Verbindung zwischen Hauptsponsor und Verein aus.
Größeres vorgenommen hatte man sich schon um 2008 herum, aber es gelang erst 2013, in die dritte Liga aufzusteigen … um gleich wieder abzusteigen. Und das dann noch einmal anno 2018. Nachhaltiger war dann erst der Aufstieg 2022. Wobei der Plan war, sich langfristig in dieser dritten Liga zu etablieren. Dementsprechend vorsichtig wirtschaftete man bei der SVE. Dass man dann aber schnell in die zweite Liga aufstieg, lag am glücklichen Zusammentreffen verschiedener Faktoren.
In vieler Hinsicht (Sponsor aus dem Pharmabereich) ähnelt die SV Elversberg dem 1. FC Heidenheim, besonders in allen positiven Faktoren. Ob es dann auch bei der SCE mal für die erste Bundesliga reicht, steht in den Sternen. Bis dahin werden sie erst einmal versuchen, sich in Liga 2 zu etablieren.
Die Fakten:
Tabelle:
Platz | Verein | Spiele | S | U | N | Punkte | Tore |
---|---|---|---|---|---|---|---|
5. | Fortuna | 19 | 9 | 4 | 7 | 31 | 43:29 |
9. | Elversberg | 19 | 8 | 4 | 8 | 28 | 31:34 |
Ausfälle:
F95: Sobottka, Siebert, Appelkamp, Iyoha + X
Elversberg: 3 Spieler
Info:
Sonntag, 10.02.2024, 13:00 in der Spielautomatenarena
Schiri: Richard Hempel; zuletzt Fortuna gepfiffen am 02.12.2023 in Nürnberg
TV: Sky (€) / Wow (€)
Der Spielplan
Wie gesagt: Ihre anfängliche Naivität haben die Elversberger abgelegt, das zeigte sich besonders bei ihrem Sieg gegen Lautern in der vergangenen Woche. Aber ähnlich wie die Fortuna haben sie aktuell nicht gerade einen Lauf. Was auch dazu führt, dass die SVE mit einem Sieg punktgleich mit F95 wäre. Malen wir den Teufel nicht an die Wand, denn auswärts konnten die Saarländer bisher nicht viel reißen – vom schicken 2:1 auf Schalke mal abgesehen.
Sich auf die Truppe von Horste Steffen einzustellen, ist nicht einfach, denn sie spielen mit wechselnden Systemen. Die Palette reicht vom 3-5-2 bis zu einem 4-3-2-1; bei Bedarf bauen sie hinten eine Fünferkette auf. Spielfreudig sind sie, und damit kann man sie auch in die Falle locken, wenn sie denn im Verlauf einer Partie Übermut kriegen. Hohes Pressing macht ihnen wenig aus, dafür aber mögen sie es gar nicht, wenn ihnen im Mittelfeld ständig auf den Füßen gestanden wird.
Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!
Hurrafußball, das ist klar, wird nicht helfen. Wieder mal werden unsere Jungs Geduld aufbringen müssen. Vielleicht liegt der Schlüssel zum Erfolg in Tempowechseln, also darin, die SVEler einzulullen, um dann mit maximalem Speed nach vorne zu gehen.
Das System und die Aufstellung
Dem Ergebenen haben in der zweiten Halbzeit gegen Paderborn zwei Spieler und ihre Rollen besonders gut gefallen: Dennis Jastrzembski als stürmender Außenverteidiger und Marlon Mustapha als hängende (und wühlende) Spitze. Nun hat Daniel Thioune ja öffentlich seine Liebe zu Chris Tzolis bekannt, und dass der spielt, wenn er fit ist. Rechnen wir also nicht damit, dass es – so Dennis startet – zwischen ihm und dem Griechen zu größeren Kooperationen kommt. Hoffen wir nur, dass Chris dieses Mal nicht den Defensivverweigerer gibt.
Beginnt Mustapha, wird es eine Doppelspitze geben, wobei der Ergebene doch wieder auf Vince Vermeij setzen würde, weil Duffy Daferner noch nicht überzeugt hat. Dazu passt dann auch Jona Niemiec auf der rechten Angriffsseite. Läuft also auf ein 4-4-2 hinaus. Im zentralen Mittelfeld wird es ein bisschen eng. Ist Yannik Engelhardt fit, spielt er den defensiven Sechser. Wer als Achter davor auftreten soll, ist eine schwierige Frage. Euer Ergebener tendiert zu Ísak Jóhannesson, obwohl Ao Tanaka zuletzt immer so gut war.
Wie gesagt: Jastrzembski wird nominell linker AV, Zimbo Zimmermann sein Gegenstück auf der anderen Seite. Fehlen noch die Innenverteidiger. Da man Jordy de Wijs ein wenig Fitnessdefizite anmerkt, würde der Ergebene an seiner Stelle Joshua Quarshie in die Startelf nehmen. Wechseln kann man später immer noch.
Wer fit genug ist, kommt auf die Bank – allen voran Tim Oberdorf und Ao Tanaka ODER Ísak Jóhannesson. Natürlich auch Jordy de Wijs und Nico Gavory. Dazu selbstverständlich Felix Klaus und schließlich auch King Manu.
Der Tipp
Alle drei Körperregionen haben signalisiert, dass sie sich am liebsten drücken würden, denn eigentlich kann man bei einem Tipp zu dieser Begegnung nur falsch liegen. Unter Druck gesetzt bekennt sich niemand zu einer Niederlage, aber der Kopf prognostiziert eine ganz knappe Kiste, also eine Entscheidung für die Fortuna in allerletzter Minute. Das Herz könnte sich zu einem 3:1 für Rotweiß durchringen, und der Bauch hat ein ganz komisches Gefühl, das nach Unentschieden riecht.
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Ich hoffe wirklich nur, dass es nicht so ein Dejavuerlebnis wird wie gegen Wiesbaden, und Daniel hoffentlich mit einem guten Gefühl ins aktuelle Sportstudio geht..