Spielberichte

Vorbericht: F95 vs Karlsruhe – Angriff auf die Tabellenspitze

In einem Spitzenspiel der zweiten Bundesliga trifft die glorreiche Fortuna am Samstagmittag zuhause auf den Karlsruher SC.

Analyse · Die schönste Nachricht zuerst: Mit JayJay hat unser legendärer Stadion-DJ Opa einen würdigen Nachfolger gefunden, nämlich einen in der Wolle gefärbten Fortunafan, der zudem auch noch selbst Musiker ist. Außerdem ist der Geschmack des neuen Musikbeauftragten ähnlich breit angelegt wie der von Opa. Wir alle können uns freuen und erleichtert aufatmen, dass sich der Verein nicht für einen 08/15-Partymuckeaufleger entschieden hat. Ansonsten können wir uns alle auch auf das erste Heimspiel der neuen Saison freuen, zumal es gegen den KSC geht, gegen den wir in letzter Zeit einfach nicht verlieren. [Lesezeit ca. 4 min]

Und was hat das mit der Tabellenspitze zu tun? Nun, Schalke wird in Nürnberg aus lauter Fanfreundschaft nur Unentschieden spielen, Fürth verliert in K’lautern, Hannover wird nur knapp in Münster gewinnen, und weil sich der HSV als zukünftiger Tabellenvierter des letzten Spieltags von der ollen Tante Hertha unentschieden trennt, übernähme die rotweiße Diva mit einem 2:0 oder besser einem 3:0 den ersten Platz. Tabellenrechner können so viel Spaß machen…

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Das Gegnerporträt

Der letzte Sieg der Karlsruher über F95 fand im März 2016 statt, also schon eine Weile her. Das erste Spiel der Spielzeit 2024/25 haben die Schützlinge von Trainer Eichner zuhause nach 0:2-Rückstand gegen die Nürnberger von Miro Klose noch mit 3:2 gewonnen. Dabei schoss ein gewisser Budu Zivzivadze alle drei Tore für die Blauen. Auf den wird also zu achten sein.

Oder auch nicht, denn der Georgier ist in seiner Karriere als Mittelstürmer nie so richtig als Knipser in Erscheinung getreten. Während der gute Budu schon seit anderthalb Jahren beim KSC weilt, sind 13 Neue erst jetzt dabei; darunter drei aus dem eigenen Kindergarten, drei Geliehene und fünf Kollegen, die ablösefrei gekommen sind. Nur für einen Linksverteidiger vom FCB II haben sie 750.000 Mäuse in die Hand genommen. Transfererlöse? Keine. Denn Typen wie Stindl, der seine Karriere beendet hat, der in seiner Zeit bei der Fortuna nicht sonderlich beliebte Heise, Gondorf und Tim Rossmann, der jetzt F95 verstärkt, haben keine Kohle eingebracht. Ganz schön viel Umbruch, aber den haben die Karlsruher auch angestrebt, weil sie – ähnlich wie die Fortuna – immer öfter Jungs aus dem eigenen Nachwuchs in die Profimannschaft integrieren wollen.

Na ja: Bei der Partie gegen den Glubb standen auch die alten Herren noch auf dem Platz. Die Mischung aus alt, mittelalt und jung erwies sich dabei als spielstark und robust. Man muss dazu aber auch sagen, dass beide Teams auf nicht besonders hohem Niveau agiert haben. Das könnte zu der Annahme verleiten, dass der KSC in der Arena leichte Beute sei. Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall, also sollten alle beteiligten Fortunen mit der gebotenen Vorsicht und Demut zu Werke gehen.

Die Fakten:

Tabelle:

PlatzVereinSpieleSUNPunkteTore
3.Fortuna110032:0
5.KSC110003:2

Ausfälle:
F95: Siebert, Vermeij, Pejcinovic
Karlsruhe: 3 Spieler

Info:
Samstag, 10.08.24, 13:00 in der Arena
Schiri: Robert Hartmann zuletzt Fortuna gepfiffen am 02.03.2024 gegen Hannover

TV: Sky (€) / Wow (€)


Spielplan, System, Aufstellung

In der Pressekonferenz zum Spiel hat Daniel Thioune viel über Kontrolle gesprochen. Das betrifft ja heutzutage meisten das (erweiterte Mittelfeld), dem ja neben Sechser, Achter und Zehner auch die beiden Außenverteidiger zuzurechnen sind. Sieht der Spielplan entsprechend aus, stellen sich acht der elf Akteure in Rotweiß aktuell fast von selbst auf. Über Flo Kastenmeier als unumschränkte Nummer 1 im Gehäuse muss man nicht debattieren. In der Innenverteidiger haben sich die Coaches derzeit auf Käpt’n Hoffmann und Tim Oberdorf festgelegt, was fast zwangsweise zu Emma Iyoha und Zimbo Zimmermann als Außenverteidiger mit Offensivdrang führt. Momentan ebenfalls gesetzt ist Cello Sobottka auf der Sechs. Vor ihm werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Ao Tanaka und Ísak Jóhannesson arbeiten, wobei die Zuordnung auf die Positionen Sechs, Acht und Zehn wie schon in Darmstadt maximal flexibel gelöst werden. Heißt: Zieht sich der KSC sehr zurück, wird Kastenmeier nicht selten einen Libero geben, bei breitem Mittelfeld rückt manchmal auch Tanaka zwischen die Innenverteidiger, und Sobottka wird möglicherweise so etwas wie einen Box-to-Box-Spieler machen.

In einem solchen System sind Schienen auf der Außenbahn vorgesehen. Wie der Ergebene im Spielbericht nach dem Sieg in Darmstadt schon schrieb, fühlt es sich bei Zimmermann und Felix Klaus oft nach altem Ehepaar an. Und das tut dem Spiel nicht immer gut. Nachdem Chris Tzolis weg ist, gibt es auf dem linken Flügel keine eingespielte Schiene mehr. Das, findet euer euch zutiefst ergebene F95-Analyst, gibt Raum für Experimente. Zumal vergangene Woche wieder klar wurde, dass Shinta Appelkamps Fähigkeiten verschenkt werden, wenn er als Linksaußen spielen soll. Deshalb plädiert er dafür, auf jeden Fall mit Tim Rossmann zu starten – dass er das im Kopf hat, hat Trainer Thioune auf der Pressekonferenz zugestanden. Weil Jona Niemiec in Darmstadt ebenfalls gezeigt hat, dass er Mittelstürmer kann, würde der Ergebene ihn ebenfalls bei Anpfiff auf dem Rasen sehen wollen. Mit ein bisschen Unsicherheit würde er es auf der rechten Außenbahn beim bewährten Team Zimmermann-Klaus belassen. Die Startelf sähe dann so aus:

So würde der Ergebene gegen den KSC aufstellen.

Vielleicht aber käme Danny Schmidt besser zur Geltung, wenn die Außenstürmer flexibler spielen. Also könnte Schmidt eine (mehr oder weniger hängende) Spitze darstellen; von links bedient von Rossmann, von recht dann aber von Niemiec. Schließlich wäre in dieser Konstellation sogar Shinta Appelkamp als Zehner der Vorzug vor Jóhannesson zu geben. Im Schaubild:

So könnte die alternative Startelf gegen den KSC aussehen.

Am generellen Spielplan würde das nichts ändern; höchstens, dass bei Variante 2 noch mehr Breite in der Offensive möglich wäre und Cello durchgehend auf seiner Sechserposition sein würde. Andererseits riecht Variante 1 mehr nach hohem Pressing, einem Mittel, mit dem man einem spielstarken Gegner mit mildem Angriffsdrang wie dem KSC gut beikommen kann.

Auf der Bank würden neben den bei den gezeigten Aufstellungen jeweils nicht genannten Kollegen in jedem Fall Jordy de Wijs, Joshua Quarshie, Dennis Jastrzembski, King Manu und Sima Suso sowie als Ersatzkeeper Robert Kwasigroch sitzen.

Der Tipp

Zuerst hat sich dieses Mal der Bauch gemeldet und kurz und knapp 3:0 geknurrt. Das Herz hat heftig genickt, während der Kopf mit einem Treffer des KSC rechnet und auf ein 2:1 für die glorreiche Fortuna kommt.

Wie wär’s? Ein Arena-Alt (5,40€) pro Vorbericht – einfach per Paypal geben:

oder per Paypal an ergebener@fortuna-punkte.de senden.


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