Schlachtplan 2023/24: Liga nur halten, aber den Pokal holen

Wie wär’s damit: Gar nicht erst den Aufstieg anpeilen, sondern alle Kraft dem Einzug ins DFB-Pokalfinale und den möglichen Sieg dort widmen?

Meinung · Wenn man dieser Tage mit Fortuna-Fans spricht, die schon 1979/80 bei Bewusstsein waren, stellt man immer wieder fest, wie sehr sich diese Klientel über einen Pokalsieg der geliebten Diva freuen würde. Gerade gestern unterhielt sich der Ergebene mit solch langgedienten Anhänger:innen. Dabei ging es zunächst um diese tolle Zweitligasaison 2023/24 mit all den wunderbaren Traditonsclubs zwischen Schalke 04 und dem HSV sowie Kaiserslautern und Osnabrück. Warum, so hieß es, sollte man diese Liga verlassen wollen, in der ständig Duelle mit großer Vergangenheit und Partien im Beisein echter Fans und weniger Konsument:innen stattfinden? Da kam dem Ergebenen die Idee… [Lesezeit ca. 2 min]

Diese spezielle Sorte Fußballjournalisten, denen kein Gerücht zu blöd ist, daraus eine Meldung zu machen, die sich nur noch in Form von Clickbaiting-Überschriften unterhalten und unseren Trainern mit witzig gemeinten, aber kaum nachvollziehbaren Fragen verwirren, kennt kein Sommerloch. Im Gegenteil: Wie viel schöner ist es, täglich über Transfergerüchte zu schreiben, als sich bei geringer Ahnung vom Fußballsport mit Spielberichten abzumühen. Und wenn dann die Zu- und Abgänge klar sind, kann man die Verantwortlichen immer noch mit Fragen nach dem Saisonziel nerven.

Okay, also wirft euer zutiefst Ergebener auch mal ein Saisonziel in den Raum. Und zwar ein doppeltes… Danach sollten die fürs Spochtliche Verantwortlichen bemühen, F95 unter allen Umständen in der Zweiten Liga zu halten, also einen Abstieg vermeiden – einen Aufstieg aber auch. Erneut Platz 4 wär doch fein. Also auch wegen dieser undurchsichtigen TV-Geldverteilliste, die dem Zweck dient, die reichen Clubs reicher zu machen, damit die Bundesliga „wettbewerbsfähig“ bleibt (Was interessiert mich das?). Punkt Zwei der Zielvorgabe: Sportvorstand, Sportdirektor, Cheftrainer und Coaches, Stab und Spieler sollten ALLES tun, um in das Finale des DFB-Pokals im Mai 2024 einzuziehen, wirklich ALLES.

Na, schon gespannt auf den Spielbericht? Nach einer kurzen Werbeunterbrechung geht’s weiter. Denn die Fortuna-Punkte verstecken sich nicht hinter einer Paywall. Alles, was du hier findest, ist gratis, also frei wie Freibier. Wenn dir aber gefällt, was du liest, dann kannst du uns finanziell unterstützen – zum Beispiel mit dem Kauf von Lesepunkten. Wir würden uns sehr freuen.

Auf der sportlichen Seite hieße das, den Fokus vollkommen auf die Pokalspiele zu richten, Belastungssteuerungs- und Trainingspläne auf diese Partien hin zu entwickeln, wertvolle Spieler also gegebenenfalls zu schonen oder im Wintertransferfenster bevorzugt Kicker mit Pokalerfahrung zu holen. Darüber hinaus sollte der Vorstand im Kontakt mit dem DFB alle denkbaren Vorteile aushandeln – so wie es anderen Vereine schon getan haben. Schließlich sollte -sammerma- eine Viertel- oder Halbfinalpartie – sofern ein Heimspiel – nach den Regeln des Fortuna-für-alle-Wegs mit freiem Eintritt veranstaltet werden.

Das hört sich radikal an und ist es auch. Und der Ergebene ist sich nicht sicher, ob dieser Weg (der kein leichter wird) überhaupt planbar ist. Und falls nicht, dann sollte eben eine solche Scheiße wie das von Funkel abgeschenkte Pokalspiel gegen Schalke im Februar 2019 bauen oder solch jämmerlichen Kisten wie das Pokalaus gegen Saarbrücken und Essen. Vergeigt der Trainer eine Pokalpartie, muss er sofort entlassen werden … oder ist diese Forderung auch schon wieder zu radikal?