Der Verein

Mitgliederforum zum Thema „Fortuna für alle“ – eine informative und fruchtbare Veranstaltung

Mehr als 150 F95-Mitglieder nahmen gestern abend am Mitglieder-Forum zum Thema „Fortuna für alle“ teil, hörten zu und stellten dem Vorstand schlaue Fragen.

Bericht · Wer die wilden Jahre zwischen 2004 und 2011 erlebt hat, die wüsten Versammlungen, die kleine und großen Zwistigkeiten und die teils unendlich öden Jahreshauptversammlungen, der konnte sich gestern im Stahlwerk nur die Augen und Ohren reiben angesichts dieser informativen und fruchtbaren Veranstaltung. Ja, der TSV Fortuna Düsseldorf ist ein Verein, und das Wort „Verein“ kommt von „vereinigt“. Während sich andere stundenlang nur mit Zu- und Abgängen zur kommenden Saison befassen, saßen hier mehr als 150 Mitglieder, um sich über den Weg „Fortuna für alle“ zu informieren und ihre skeptischen Fragen und Anregungen anzubringen. Das Echo war durchgehend positiv, was auch an den Antworten des Vorstandsvorsitzenden Alexander Jobst und Finanzvorstand Arnd Hovemann lag. [Lesezeit ca. 4 min]

Es wurde über die Zukunft geredet. Ausgangspunkt war eine knackige Fortuna-für-alle Präsentation, die der VV hielt und die einige Dinge, die bisher nicht so gut kommuniziert wurden, klärten. In diesem Zusammenhang sei den interessierten Mitgliedern die Website „Fortuna für alle“ ans Herz gelegt, auf der klar wird, dass es bei diesem Konzept gar nicht so sehr und vor allen Dingen nicht nur um die Freispiele geht.

Na, schon gespannt auf den Spielbericht? Nach einer kurzen Werbeunterbrechung geht’s weiter. Denn die Fortuna-Punkte verstecken sich nicht hinter einer Paywall. Alles, was du hier findest, ist gratis, also frei wie Freibier. Wenn dir aber gefällt, was du liest, dann kannst du uns finanziell unterstützen – zum Beispiel mit dem Kauf von Lesepunkten. Wir würden uns sehr freuen.

Gut zu wissen, dass der Aufsichtsrat unter der Leitung von Björn „Borgo“ Borgerding, einem Mann aus dem Herzen der Fanszene, dem neue zu bestellenden Vorstand vor gut anderthalb Jahren einen klaren Auftrag erteilte: Macht den eingetragenen Verein zukunftsfähig. Rund 15 Monate lang befassten sich Alexander Jobst, Arnd Hovemann und Klaus Allofs mit dem gewünschten Konzept, führten unendlich viele Gespräche, recherchierten im In- und Ausland und waren sich klar darüber, dass es im Profifußball generell nicht so weitergehen kann wie bisher.

Dies insbesondere, wo alle Indikatoren darauf hinweisen, dass die fetten Jahre mit den großen Sponsorengeldern und den stetig wachsenden TV-Einnahmen vorbei sind, dass also das „Fußballgeschäft“ vom Kopf auf die Füße gestellt gehört, dass einfach einmal anders gedacht werden muss. Dies alles angesichts der Negativbeispiele von Clubs, die sich bei der Finanzierung ihrer sportlichen Ziele verhoben haben und gerade verheben. Und auch im Blick habend, dass die Schere zwischen den superreichen und den armen Vereinen immer weiter auseinandergeht.

Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schjreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!

Besonders in punkto Sponsoring, fanden die Vordenker heraus, müsste ein völlig neuer Angang gefunden werden. Jobst betonte, dass die bisherigen vier Sponsoren (Hewelett Packard Enterprises, Targobank, Provinzial Versicherungen und die Initiative Common Goal) nicht einfach Geld für Werberechte geben, sondern Teil des neuen Konzepts sein wollen, bei dem es – wie gesagt – nicht bloß um Freispiele geht.

Jobst betonte in seiner Präsentation auch, dass es im Kern um zwei Dinge geht: Die Verwirklichung des ESG-Prinzips (das die Verantwortung alle Institutionen für den Erhalt der Umwelt, den Schutz und die Förderung sozialrelevanter Projekte und die Einhaltung der Regeln für eine transparente und korruptionsfreie Führung) auch rund um und durch einen Fußballverein und eben Unternehmen, die nach EU-Richtlinien verpflichtet sind, die ESG-Kriterien als gleichwertige Unternehmensziele zu definieren. Der zweite Kernpunkt: Eine starke Verbindung zur Stadt und Integration der Fortuna in die Stadtkultur.

Mehr als 150 Mitglieder bei der Veranstaltung im Stahlwerk (Foto: FP)
Mehr als 150 Mitglieder bei der Veranstaltung im Stahlwerk (Foto: FP)

Viele Fragen aus der Zuschauerschar ließen sich mit Verweis auf die Präsentation und die sonstigen, öffentlich zugänglichen Materialien schnell klären. Interessanter war da auch die Frage nach einem Plan B: Was machen wir, wenn Fortuna für alle floppt? In der Antwort betonten die Verantwortlichen, dass immer noch über allem der angestrebte sportliche Erfolg steht, ganz im Sinne von Klaus Allofs, der immer wieder betont, dass es um den Aufstieg und die Etablierung in der ersten Bundesliga geht. Und so gesehen gibt es aus Sicht der Macher keine Alternative zum vorgelegten Konzept.

Ein Diskutant bemängelte (zu Recht), dass der ESG-Aspekt des Konzepts in der Kommunikation und der öffentlichen Wahrnehmung bisher zu kurz gekommen sei, eine Kritik, die vom Vorstand aufgenommen wurde. Wie die Reaktionen von Jobst und Havemann überhaupt durchweg Offenheit und Kritikfähigkeit zeigten. Und als beispielsweide gefragt wurde, wie denn der ÖPNV den Verkehr bei den hoffentlich ausverkauften Freispielen klarkommen würde, gab der ebenfalls anwesende Sven Mühlenbeck (Direktor Organisation und Spielbetrieb) ein kurzes Referat über die Schwierigkeiten der Rheinbahn mit der Arena-Haltestelle, während Hovemann angab, dass bereits Gespräche mit der Rheinbahn geführt würden.

Eine etwas längere Diskussion entstand um den Einwand eines Mitglieds, das mit dem freien Eintritt die bisher zahlenden Zuschauer entmündigt, ihre Zahlungen quasi entwertet würden. Es ging um die Zielgruppe für die kommenden Freispiele. Nach der Versammlung wies ein anderer Teilnehmer nach, dass ja bestenfalls rund 8.000 Tickets verlost würden. Woraus sich die Frage ableitete, ob und wie treue Anhänger:innen das Geld, was sie bisher in Dauerkarten und Einzeltickets investiert hatten, freiwillig dem Verein zukommen lassen könnten. Ein spannendes Thema, über das noch zu reden sein wird.

Natürlich wurden auch die Sorgen thematisiert, es könnten sich Leute Freitickets holen und dann nicht kommen. Jobst antwortete mit der klaren Maxime: „Treue wird belohnt“. Heißt in erster Linie, dass langjährige und aktuelle Dauerkarteninhaber:innen ihre Karte und ihren Platz sicher haben – komme, was wolle. Belohnt werden soll zu dem die Treue von F95-Kunden, die sich im Shop bereits registriert haben, um von Fall zu Fall Eintrittskarten zu erwerben. Und natürlich sollen all die Menschen bevorzugt werden, die mit ihrer Treue zum Verein die Süd zu dem gemacht haben, was sie ist. Über das Thema, wie sich Fortuna für alle auf die Kurve auswirken wird, wurde nur am Rande gesprochen. Ultras und Fanclubs bereiten gerade in verschiedenen Gesprächsrunden ihre Vorstellungen davon vor, die dann demnächst wohl auch in einem Mitgliederforum zu besprechen sein werden.

Alles in allem zeigte sich dieses Mitgliederforum bereits als ein Schritt auf dem Weg Fortuna für alle, denn der Zusammenhalt, die Einigkeit, das Vereintsein ist die Basis für das neue Konzept, von dem Alexander Jobst immer wieder sagte, dass es sich nicht um etwas in Stein gemeißeltes handelt, sondern um ein Richtung mit Details, die unterwegs immer wieder überprüft und angepasst werden müssen.


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