Spielberichte

Vorbericht: Osnabrück vs F95 – Weiter in der Siegesserie, immer weiter!

Der aktuelle Tabellenvierter aus der mit Abstand schönsten Stadt am Rhein kriegt es am Freitag mit dem Tabellenletzten aus Osnabrück zu tun. Da sollte ein Auswärtssieg drin sein.

Analyse · Euer Ergebener weiß nicht, wie es bei anderen Traditionsvereinen ist. Aber die Anhänger:innen unserer rotweißen Diva neigen zum Pessimismus und sagen gern Unangenehmes voraus mit der Begründung: Das war bei Fortuna immer schon so. Zu diesen Negativsprüchen zählt auch die Aussage, dass F95 für Clubs am Boden zum Aufbaugegner wird und sich schlagen lässt. Die Statistik gibt das nicht her. Also sollte es morgen doch wohl möglich sein, den strunzsympathischen VfL aus der Bischofstadt im Halbnorden zu schlagen. Oder? [Lesezeit ca. 4 min]

Ganz so einfach wird’s wohl nicht, weil auch die Osnasen ihre lichten Momente haben, denn sie haben mal eben gegen Hanoi und (auswärts!) den HSV gewonnen. Letzteres muss nicht viel heißen, denn weil die Rothosen ja am Ende wieder Vierter werden wollen, müssen sie auch mal gegen Teams aus dem Keller verlieren.

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Das Gegnerporträt

Der Ergebene persönlich fände es sehr schade, wenn die Lilanen am Ende der Saison wieder in die Dritte Liga absteigen würden. Irgendwie fand er den VfL O schon immer nett, was vermutlich auch mit der Heimspielstätte des Vereins zusammenhängt, die immer noch Bremer Brücke heißt und nicht Trigema-Unterhosen-Arena und immer noch Fußballplatzflair hat.

Außerdem erinnern sich die Älteren unter uns an eine Menge aufregender Duelle, die manchmal zugunsten der Fortuna ausschlugen, manchmal aber im Desaster für Rotweiß enden – man denke nur an die 5:0-Niederlage damals in der Regionalliga Nord im Jahr 2005 oder das 4:0 ein Jahr davor. In der Zweiten Liga hat dagegen F95 die Nase weit vorn mit einer Bilanz von 8:1:2. Dass zwei Traditionsclubs, die vor 20 Jahren spochtlich noch auf Augenhöhe existierten, so unterschiedliche Wege gegangen sind, ist eine Geschichte für sich.

Nun muss man auch ehrlich sagen, dass der VfL Osnabrück nie einer der ganz großen Vereine im deutschen Fußball war. Der größte Erfolg des Clubs war die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft anno 1952. Wie die Fünfzigerjahre überhaupt die größte Zeit der Osnasen war. Ähnlich wie die Fortuna verpasste der VfL 1962/63 die Qualifikation für die Bundesliga – daran konnten auch 19 Saisontore eines gewissen Udo Lattek nichts ändern.

Und obwohl Osnabrück ein vergleichsweise großes Einzugsgebiet für potenzielle Fans hat, blieb die Begeisterung für den Club immer auf einen relativ kleinen Umkreis um die Stadt beschränkt. Ab und an mühte sich ein lokales Unternehmen als Sponsor, aber so richtig viel Geld floss nie in den Verein. Über alles gerechnet darf man den VfL Osnabrück als Fahrstuhlmannschaft zwischen der zweiten und dritten Liga sehen – ohne jemandem wehtun zu wollen.

Die Fakten:

Tabelle:

PlatzVereinSpieleSUNPunkteTore
4.Fortuna2511774052:34
18.Osnabrück2539131824:49

Ausfälle:
F95: Sobottka, Bunk, Iyoha, Suso, de Wijs, Quarshie
Osnabrück: 2 Spieler

Info:
Freitag, 15, 18:30 an der Bremer Brücke
Schiri: Patrick Alt; zuletzt Fortuna gepfiffen am 27.10.2023 in Braunschweig

TV: Sky (€) / Wow (€)


Spielplan, System, Aufstellung

Dass der VfL auf dem letzten Platz steht, hat auch ein bisschen mit Pech zu tun, denn das Team hat ein paar enge Spiele verloren, auch zuhause. Die 7:0-Klatsche, die sie sich in Hanoi zugezogen haben, hat das Team immerhin mit einem Heimsieg gegen die 96ern gerächt. Und wenn man sich die Saisonbilanz anschaut, wird man sehen, dass sie zwei ihrer drei Siege in den letzten drei Spielen geholt haben. Trainer Thioune und die Kicker in Rotweiß sollten gewarnt sein.

Trainer Koschinat, der im vergangenen November vom unglücklichen Tobias Schweinsteiger übernommen hat, setzt durchgehend auf eine Viererkette und stellt wahlweise im 4-3-3 oder in einem 4-2-3-1 mit zwei defensiven Sechsern auf. Mit letzterem ist auch morgen zu rechnen. Was bedeutet: Das Mittelfeld wird kompakt. Und das wieder heißt: Speed wird der Schlüssel zum Erfolg Nummer 1 für die Fortuna sein. Denn ein fettes Mittelfeld kann man nur durch Geschwindigkeit und – ganz wichtig! – Passgenauigkeit knacken.

Rechnet man die zwei Klatschen heraus, stehen die Osnabrücker defensiv gar nicht so schlecht da und haben „nur“ die fünftmeisten Buden kassiert. Offensiv kriegen sie dagegen wenig auf die Kette, einen echten Knipser haben sie nicht. Dafür aber einen gewissen Monsieur Cuisance, der schon ein paar nennenswerte Stationen bei großen Vereinen in Frankreich und Italien hinter sich hat und offensichtlich beim VfL den Sommer seiner Leistungsfähigkeit erlebt. Der spielt auf der rechten Seite, mal als offensiver Mittelfeldmann, mal als (fast) echter Rechtsaußen. Der Mann ist gefährlich, den muss (wahrscheinlich) Nico Gavory unter besonderer Beobachtung halten (und ihn mit Dirty Talk auf Französisch unterhalten ;–)).

Ansonsten wird die Startaufstellung erneut von der Personallage diktiert, nur die Frage nach der einzigen Spitze ist wieder einmal offen. Euer Ergebener plädiert erneut für Marlon Mustapha, aber mit einiger Wahrscheinlichkeit wird Vince Vermeij wieder den Neuner geben. Jedenfalls dann, wenn Trainer Thioune ein 4-3-3 anordnet.

So dürfte das 4-3-3 in Osnabrück aussehen.

Es spricht wenig dafür, ausgerechnet in dieser Partie auf eine Doppelspitze zu setzen, obwohl das ja auch wieder mal seinen Charme hätte. Aber, das Dilemma bleibt: Zwei Neuner bedingen die Reduktion des Mittelfelds von drei auf zwei Kollegen, und es wäre schon einen Hauch bekloppt, Engelhardt, Tanaka oder Jóhannesson draußen zu lassen. Es sei denn, die Coaches würden sich zu einem überraschenden 3-5-3 durchringen … was sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht tun werden.

Auf der Bank sitzen wird auch Käpt’n Hoffmann, der bei Bedarf oder sowieso später reinkommen könnte. Das gilt auch für Shinta Appelkamp. Ansonsten bilden Karol Niemczycki, Jona Niemiec, Dennis Jastrzembski, Duffy Daferner oder Vince Vermeij oder Marlon Mustapha, King Manu und Taka Uchino die Tagesreserve.

Der Tipp

In sehr seltener Einigkeit tippen Kopf, Herz und Bauch auf einen Auswärtssieg der glorreichen Fortuna in Osnabrück. Nur bei den Ergebnissen, da liegen sie weit auseinander. Die Vernunft sagt ein 2:0 voraus, das Gefühl tippt auf ein 4:1 (so wie gegen den BTSV im Oktober 2023) und der Instinkt fühlt ein knappes 2:1. Na, da kann ja nichts mehr schiefgehen.

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