Spielberichte

Vorbericht: Schalke vs F95 – Geschichte kann sich manchmal wiederholen…

Morgen abend tritt die glorreiche Fortuna bei Schalke 04 an, um ihre Siegesserie on the road to Aufstieg fortzusetzen.

Analyse · Olle Kalle Marx hat sich auf olle Hegel berufen und gesagt, Geschichte wiederhole sich – einmal als Tragödie, einmal als Farce. Was das in Bezug auf den 4:0-Jahrhundertsieg der traumhaften Diva im Februar 2019 auf Schalke bedeutet, wird dem Ergebenen auch bei schärfstem Nachdenken nicht klar. Heißt das jetzt für S04, dass es wieder einen drüber kriegt, nur dass es dieses Mal lustig wird? Man weisset nit. [Lesezeit ca. 4 min]

Und, ehrlich gesagt, dem total ergebenen Fortuna-Liebhaber würde auch ein ganz normaler Sieg reichen. Dass es vor ungefähr 55.000 Träger:innen blauweißer Unterhosen nicht einfach wird, muss nicht betont werden. Wobei: Einfach kann jeder. Fortuna aber kann alles.

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Das Gegnerporträt

Einer der letzten Traditionsvereine, der als eingetragener Verein operiert, ist dieser Fußballclub Gelsenkirchen-Schalke 04. Intern wird darum gerungen, ob man sich diesen romantischen Quatsch noch leisten kann. Wo doch alle wissen, dass die Auslagerung des Spielbetriebs in eine Firma samt Verkauf von 50-1 Anteilen an einen oder mehrere Investoren jeden Verein SOFORT wieder zurück in die Bundesliga katapultiert und ihn in Richtung Champignons-Liga und/oder Meisterschaft befördert (ha-ha-ha).

Bei S04 darf man nicht vergessen, dass der Club sich auch ohne GmbH-& Co.-KGaA-Umwandlung vor einigen Jahren in die totale Abhängigkeit von einem Unternehmen begeben hat. Der putinistische Gasverklopper Gazprom hat Schalke über die Jahre (offiziell als Sponsor) einen deutlich dreistelligen Millionenbetrag in eine gewisse Körperöffnung geschoben. Und ein vorwiegend unfähiges Management hat die Kohle ohne Sinn und Verstand rausgehauen. Fast wie seinerzeit Achenbach & Co. bei der Fortuna die Kinowelt-Flocken.

Wie auch immer. Einer gewissen Häme konnten sich die Gelsenkirchner in den letzten Jahren sicher sein, so nach dem Motto „Siehste, das kommt dabei raus, wenn man versucht, mit dem Teufel Geschäfte zu machen.“ Im Lauf der aktuellen Saison machte sich aber auch ein bisschen Mitleid breit. Und angesichts der wahnwitzigen Fan-Unterstützung, die das königsbläuliche Team genießt, findet der Ergebene, dass man auch wieder ein bisschen solidarisch mit dem eingetragenen Traditionsverein sein darf.

Zu Beginn der Rückrunde zählte S04 noch zum Kreis der möglichen Absteiger. Inzwischen haben sie sich aus dem Loch rausgekämpft und eine Serie von vier Partien ohne Niederlage hingelegt und so fünf Punkte zwischen sich und den Relegationsplatz gelegt. Glanzvolle Siege waren nicht dabei, aber so langsam hat der belgische Trainer Geraerts eine Mannschaft aus dem komischen Haufen geformt. Und zudem ein paar Spieler wirklich besser gemacht. Und trotzdem treten die Knappen aktuell in einer anderen, ähem, Liga an – Niveau immer noch eher Braunschweig, Wehen und Rostock. So realistisch muss man das sehen. Und selbst die unfassbar treuen Anhänger:innen machen aus Schalke 2024 keine Spitzenmannschaft.

Die Fakten:

Tabelle:

PlatzVereinSpieleSUNPunkteTore
3.Fortuna3016775564:35
13.Schalke30106143646:56

Ausfälle:
F95: Uchino, Siebert (5. Gelbe)
Schalke: 4 Spieler

Info:
Samstag, 27.04.24, 20:30 auf Schalke
Schiri: Harm Osmers; zuletzt Fortuna gepfiffen am 13.02.2022 gegen Schalke

TV: Sport1 / Sky (€) / Wow (€)


Spielplan, System, Aufstellung

Geraerts lässt zuhause eigentlich immer ein ziemlich altmodisches 4-4-2 mit Mittelfeldraute spielen, was aber offensichtlich die beste Möglichkeit darstellt, die vorhandenen Qualitäten seiner Kaderinsassen zu nutzen. So erreichen sie seit der Ankunft des belgischen Coaches meistens eine gewisse Beherrschung des Mittelfelds. Diese vier Burschen in der Mitte stellen das Herzstück des Teams dar, während die beiden Spitzen – inklusive eines gewissen Herrn Terodde – nicht so richtig zur Erfüllung ihrer Aufgaben vordringen.

Defensiv sind die Leistungen deutlich durchwachsen. Bei Standards in der Nähe ihres Strafraums kriegen sie oft Muffensausen, und wenn sehr schnell über die Flügel angegriffen wird, auch. Das alles spielt der Truppe von Trainer Thioune in die Karten. Zumal es bedeutet, dass er seine Jungs gar nicht so besonders auf die Begegnung in der pickepackevollen Arena Auf Schalke (die inzwischen nach einem schlimmen Bier benannt wurde) einstellen muss. Eigentlich müssen die Männer vor Flo Kastenmeier nur das spielen, was sie sowieso immer machen.

Allerdings – Frühjahrsmüdigkeit und Schlamperei wie gegen Wehen und Fürth können sich die Rotweißen schlicht nicht leisten. Vollste Konzentration hat Daniel Thioune gefordert, hohe Intensität sowieso.

Zwei Fragen stellen sich in Sachen Aufstellung. Erstens muss der mit Gelb gesperrte Jamil Siebert ersetzt werden, und zweitens ist auch Ao Tanaka wieder an Bord. Letzterer ist aus Sicht des Ergebenen noch keine Alternative, eventuell können die Coaches ihn irgendwann gegen Ende einwechseln. Das gilt auch für Cello Sobottka, durch den bei Bedarf die gesamte taktische Ordnung verändert werden kann. Der Ergebene plädiert dafür, Jordy de Wijs für Siebert in die Startelf zu stecken – allein schon wegen dessen emotionaler Power.

So dürfte ein 4-3-3 gegen Schalke aussehen.

Ansonsten kommt Chris Tzolis wieder, was den bewährten Dreiersturm restauriert. Auch die Einwechselvarianten (Gavory, Niemiec und Jastrzembski) bleiben gleich. Verrückt genug, dass nicht alle fitten Kicker Platz auf der Auswechselbank finden werden, weil so viele Kollegen zur Verfügung stehen.

Der Tipp

Die Körperteile des Ergebenen haben sich heftig gezofft. Denn sowohl der Kopf als auch der Bauch rechnen nicht mit einem Auswärtssieg. Letzterer tippt auf einen hohes Unentschieden, sowas wie ein 3:3. Mithilfe seiner KI-Kugel hat der Hirnträger leider eine Niederlage errechnet und wurde dafür von den Kollegen intensiv beschimpft. Und das Herz? Hach, das träumt von einer Wiederholung der Geschichte (siehe oben).

Wie wär’s? Ein Arena-Alt (5,40€) pro Vorbericht – einfach per Paypal geben:

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