Spielberichte

Vorbericht: F95 vs Münster – Den Preußen schnell den Schneid abkaufen

An einem wundervollen Frühlingsmittag wird die liebe Fortuna es beim „Fortuna-für-alle“-Freispiel mit den Preußen aus Münster zu tun kriegen.

Analyse · Niemand wird gezwungen, sich F95-Heimspiele in der Spielautomatenarena anzugucken, nicht mal, wenn der Eintritt nix kostet. Insofern wäre der Ergebene sehr gespannt auf die sogenannte „No-Show-Rate“, also die Quote der Menschen, die trotz Ticket nicht auflaufen. So richtig verübeln könnte man es den Abwesenden auf den ersten Blick nicht nach den Auftritten der Rotweißen in den letzten Wochen. Andererseits könnte Trainer Thioune ein munteres Treiben mit einer Elf befehlen, die so nie wieder zusammenspielen wird. Und schließlich geht’s um nix mehr – außer man bescheißt den Tabellenrechner. [Lesezeit ca. 4 min]

Apropos: Jablonski, der Betrüger von Kiel, wird es nicht sein, der pfoff gestern Pokal und muss sich erholen. Das ist aber auch schon die beste Nachricht in personeller Hinsicht, denn obwohl zwei Kollegen wieder soweit hergestellt sind, dass sie mit in die Arena fahren, fehlen nun mit Oberdorf und Zimmermann zwei wichtige Kicker wegen der jeweils 5. gelben Karte. So bleibt die Ausfallliste zehn Einträge lang.

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Das Gegnerporträt

Bei den schwarz-weiß-grünen Münsteranern kann man von einem Lauf nicht sprechen, wo sie doch zuletzt nur in Elversberg gewonnen haben. In Elversberg? Ja, genau. Und es wäre genau die Partie, die sich unsere Coaches mal genauer anschauen sollten. Denn was die Preußen da kämpferisch gegen einen spielerisch deutlich überlegenen Gegner auf die holprige Saarland-Wiese brachten, war beeindruckend. Zuhause gegen Braunschweig war es dann mehr Krampf als Kampf. So geht das bei den Münsteranern die ganze Saison über hin und her. Und wenn ein auf dem Papier stärkerer Kontrahent gegen sie verliert, dann haben die Adlerträger eben einen guten Tag in den Haferflocken gefunden.

Zuhause lässt Trainer Hildmann immer wieder gern ein ungemütliches 4-4-2 spielen. Neuerdings auch öfter ein leicht altmodisches 4-2-3-1, das nur funktioniert, wenn die drei Mittelfeldleute gut miteinander darüber kommunizieren, wer von ihnen sich gegebenenfalls in den Angriff einschaltet. Mit dieser taktischen Grundordnung neigen die Preußen dazu, einen Gegner hoch zu pressen, wenn sie bei dem auch nur den leisesten Hauch an Unsicherheit erkennen.

Mit aktuell 27 Punkten steht Münster so gerade überm Abstiegsstrich, nur drei Punkte vor Braunschweig, das ein schweres Heimspiel gegen die Paddelbirnen vor der Brust hat. Auch Ulm hat nur vier Punkte Rückstand; gesichert sind die Adlerbuben also noch nicht. Dabei wollen sie doch so gern weiter bei den Großen mitspielen, wo sie doch zuvor 33 Jahre lang auf Niveau 4 und 3 mitmischen durften. Verrückterweise war das letzte Auswärtsspiel der Schwarz-Weiß-Grünen die Begegnung mit unsere Zwoten am 12. Mai 2021 im Paul-Janes-Stadion. Da gewannen die Gäste mit 4:2; drei der vier Buden machte ein gewisser Sportsfreund Bindemann … ja, genau, der damals gerade eben 18-jährige Deniz Bindemann, der heute in der F95-U23-Mannschaft kickt und mit einiger Wahrscheinlichkeit im Aufgebot unserer ersten Herren für das Spiel in Münster am Samstag stehen wird.

Die Fakten:

Tabelle:

PlatzVereinSpieleSUNPunkteTore
9.Fortuna2711884144:41
15.Münster2769122728:35

Ausfälle:
F95: Kwasigroch, Jastrzembski, Sobottka, Rossmann, Kwarteng, Affo, Vermeij, Pejcinovic, Oberdorf (5. Gelbe>), Zimmermann (5. Gelbe)
Münster: 2 Spieler

Info:
Samstag, 5. April 2025, 13:00 in der Arena
Schiri: Florian Lechner: Hat Fortuna zuletzt gepfiffen am 23. September 2023 gegen Hannover.

TV: Sky (€) / Wow (€)

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Spielplan, System, Aufstellung

Irgendwer hat kürzlich irgendwo im TV vor, während oder nach einer Partie mit Münster-Beteiligung gesagt, man müssen den Preußen schnell den Schneid abkaufen, also früh draufgehen, bisschen Härte zeigen, gern auch einen Hauch Arroganz. Alles Eigenschaften, die unsere aktuelle Fortuna-Mannschaft bekanntlich hat… Okay, Ironie und Sarkasmus helfen angesichts der Ausfalllisten auch nicht weiter. Wenden wir uns lieber dem Positiven zu, nämlich dem, was unsere Jungs letzte Woche in der zweiten Halbzeit gegen K’lautern gezeigt haben. Äh, auch eher nicht, denn da haben sie spielerisch aufgedreht. Als die Schützlinge von Daniel Thioune Ende der ersten Halbzeit versuchten, hart am Rande der Legalität gegen den Gegner vorzugehen, sah das durchweg ungelenk und plump aus. Ist ja auch nur der Jamil Siebert, der das kann – Kollege de Wijs, auch ein begnadeter Rüpel, wurde ja in der Winterpause nach Heerenveen verliehen, der konnte das auch. Ansonsten: Unsere Profis sind nette Menschen. Sehr nette… Die müssen eben immer alles spielerisch lösen. Und das funktioniert nur, wenn der jeweilige Gegner sie lässt. Die Adlerträger werden sie nicht lassen, das steht für den Ergebenen fest.

In der Pressekonferenz wurde deutlich, dass die Besetzung der defensiven Sechserposition in mancher Hinsicht entscheidend sein kann. Unerwarteterweise konnte Gio Haag unter der Woche mittrainieren und soll, so Trainer Thioune, vielleicht auch im auf der Bank sitzen. Gio wird sicher keine 90 Minuten mitkicken können, also braucht es eine erste Besetzung, die er ablösen könnte. Da sieht der Ergebene als konservative Lösung Mo Heyer, der das schon gespielt hat. Eine kreuzbekloppte Variante wäre es, wenn der hochbegabte Daniel Bunk diesen Posten übernähme zuzutrauen wär’s ihm.

So wie die Dinge liegen kommt aber eh nur eine taktische Grundordnung mit Viererkette in Frage. Darin befinden sich in jedem Fall Jamil Siebert und Käpt’n Hoffmann als IV sowie rechts mangels Alternativen Vally Lunddal. Rechts, so Trainer Thioune, wird es wohl ein „Job-Sharing“ zwischen Emma Iyoha und Nico Gavory geben, die beide nicht fit genug sind für die volle Distanz.

Dass Dawid Kownacki aller Voraussicht nach als einzige Spitze antreten wird, liegt daran, dass es schlicht keinen Kaderinsassen gibt, der Spitze Nr. 2 geben könnte. Potenziell wäre das was für Jona Niemiec, aber der wird als rechter Außenstürmer gebraucht. Genau wie Myron van Brederode auf dem linken Flügel, der ja wieder unzufrieden und schlecht gelaunt ist – auch, weil inzwischen klar ist, dass er bei Fortuna Düsseldorf keine Zukunft haben wird. Halt, warte: Der bereits erwähnte Deniz Bindemann ist ja gelernter Mittelstürmer, der könnte doch… Ja, der könnte irgendwann für Kownacki eingewechselt werden, so wie wir unsern netten Herrn Thioune kennen.

Bleibt noch die Frage nach dem oder den Spielgestaltern. Tja, was soll der Ergebene sagen? Da haben wir dann auch nur die Auswahl zwischen Ísak Jóhannesson, Shinta Appelkamp und Danny Schmidt. Weil der gute Danny aber eher kein Regisseur ist, kommt er nur als Joker in Frage, sodass sich Ísak und Shinta wieder das Mittelfeld teilen werden.

So könnte es bei Anpfiff gegen Münster aussehen.

Übrigens: Florian Kastenmeier war unter der Woche krank, soll aber wiederhergestellt sein. Falls nicht, müsste Florian Schock ran, und Ben Zich würde als Ersatzkeeper mitreisen. Aus dem Kader der Zwoten dürften wieder Jan Boller und Leon Brodersen dabei sein.

Der Tipp

Der Kopf kalkuliert einen ganz ordentlichen Arbeitssieg mit 1:0 ein. Da geht der Bauch nicht mit und wirft eine doofe 1:2-Niederlage in den Ring. Wohingegen der unerschütterliche Optimist, unser Herz, einen klaren 3:1-Sieg für F95 in einem munteren Spielchen sieht.

Wie wär’s? Ein Arena-Alt (5,50€) pro Vorbericht – einfach per Paypal ausgeben:

oder per Paypal an ergebener@fortuna-punkte.de senden.


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3 Gedanken zu „Vorbericht: F95 vs Münster – Den Preußen schnell den Schneid abkaufen

  • Heimspiel !!!!!
    also fahren die nicht nach Münster (2mal erwähnt):)
    LG Karin

    Antwort
  • Neue Taktik: erste Hälfte abwartend und passiv starten (das ist mittlerweile eingetrichtert), dann mit Rückstand in die Halbzeitpause. In der Kabine dann die Erkenntnis, wir müssen etwas mehr tun und aktiver nach vorne spielen.
    Analyse: Nach dem Spiel und einer weiteren Niederlage große Enttäuschung und wahrscheinlich ist man unzufrieden mit der Unterstützenden der Fans.

    Antwort

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