Spielberichte

F95 vs PAFC 5:0 – Ein Sieg der Guten gegen Orbáns Retortenprojekt

In einem Testspiel gegen das Retortenprojekt des ungarischen Autokraten Orbán brachte der glorreichen Fortuna einen strammen 5:0-Sieg mit nachhause.

Bericht · Ja, ja, man soll Sport nicht mit Politik vermischen. Blöd nur, dass es dauernd geschieht, überall, und dass es genau solche demokratieallergischen, rassistischen und Homophobe Autokraten sind wie dieser Orbán. Aber, lassen wir das. Mindestens genauso schlimm ist, dass der sogenannte „FC“, für den der Namen eines der größten Fußballer aller Zeiten missbraucht wird, nichts anderes ist als ein korruptes Retortenprojekt gegen das RB Leipzig geradezu ein blitzsauberes Unternehmen ist. Das wirkliche Problem an der Tatsache, dass die glorreiche Fortuna gestern in Österreich gegen diese Söldnertruppe kicken musste, ist, dass die Vereinsführung es erst nach zwei Wochen hingekriegt hat, auf die Fragen und Beschwerden aus Fan-Kreisen nachvollziehbar zu antworten. In Sachen Kommunikation ist bei F95 immer noch und immer wieder viel Luft nach oben. [Lesezeit ca. 4 min]

F95 vs PAFC: Schönen Gruß an Viktor Orbán! (Screenshot: f95.tv)
F95 vs PAFC: Schönen Gruß an Viktor Orbán! (Screenshot: f95.tv)

Zurück zum Spocht: So erfreulich der 5:0-Kantersieg gegen den sogenannten „PAFC“ sich auch anhört, so wenig Aussagekraft hat das Ergebnis. Das ist bei Testspielen eigentlich immer so, und der Erkenntnisgewinn liegt woanders. Es heißt ja Test, weil die Coaches was ausprobieren. Was genau sie in der müden, ersten Halbzeit erproben wollten, bleibt unklar. Vielleicht vor allem, wie sich die Altherren-Viererkette so macht. Der klare Sieger heißt Nico Gavory. Wünschen wir uns bitte alle mal, dass unser Franzos eine ganze Saison lang verletzungsfrei bleibt, denn, was er gestern geboten hat, war mindestens zweitligatauglich. Dazu passt, dass er nicht nur eine Bude selbst machte, sondern eine direkt vorbereitete und an einer weiteren im Vorfeld beteiligt war.

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Trainer Thioune hatte ein ungewohntes 4-2-3-1 angeordnet, also mit Daniel Ginczek nur eine Spitze aufgeboten. Der Großverdiener war wieder agil wie selten zuvor, dass er im Urlaub ernsthaft abgespeckt hat, war ihm anzusehen. Auch für den Daniel gilt, dass wir ihm endlich mal eine verletzungsfreie Saison wünschen.

F95 vs PAFC: Das feine 2:0 durch Nico Gavory (Screenshot: f95.tv)
F95 vs PAFC: Das feine 2:0 durch Nico Gavory (Screenshot: f95.tv)

Die Ungarn spielten in Halbzeit 1 extrem hoch und pressten, was das Zeug hielt. Mit dem Druck konnte anfangs Dennis Gorka am wenigsten anfangen, und weil er fußballerisch unserem Keeper Nr. 1 nicht das Wasser reichen kann, wurde es dreimal eng vor seiner Hütte. Dafür glänzte unser Nachwuchskeeper mit gutem Stellungsspiel, prima Reaktionen und einer ordentlichen Strafraumbeherrschung. Dass ein dritter Tormann verpflichtet werden MUSS, zeigte sich an der Tatsache, dass ein gewisser Herr Zich, seines Zeichen Torwart Nr. 2 der Zwoten als Ersatz auf der Bank saß.

F95 vs PAFC: Das schicke 3:0 durch Elo Fernandes Neto (Screenshot: f95.tv)
F95 vs PAFC: Das schicke 3:0 durch Elo Fernandes Neto (Screenshot: f95.tv)

Erneut voll überzeugen konnte Neuzugang Yannik Engelhardt, der gemeinsam mit Cello Sobottka und Ao Tanaka das Mittelfeldtrio bildete. Auffällig dabei, wie gut Yannik und Cello harmonieren – da wächst gerade was zusammen. Was nun aus dem immer fröhlichen Ao wird, weiß noch keiner. Die von ihm und vom Verein erwünschten Angebote aus einer ersten Liga irgendwo in Europa oder Japan liegen bisher nicht vor. Der Ergebene tippt auf eine Rückkehr des Nippon-Nationalspielers in sein Heimatland, mit einiger Wahrscheinlichkeit sogar zu seinem Stammverein Kawasaki Frontale. Kann aber auch gut sein, dass er uns noch eine Saison erhalten bleibt. Dass ihm das Kicken nach überstandener Verletzung immer noch großen Spaß macht, war gestern deutlich zu spüren.

Warum Shinta Appelkamp mal wieder auf der linken Außenbahn ranmusste, ist nur schwer zu verstehen. Der gehört da nicht hin, der muss in die Mitte hinter die Spitze! Vielleicht traf ihn dieses harte Los, weil Thioune Emma Iyoha als Ersatz für den kranken Felix Klaus auf den rechten Flügel stellte. Diese komische Konstellation wäre beinahe schon in der ersten Minute zum Abschluss gekommen, und über die 75 Minuten, die Shinta auf dem Platz stand, gewöhnter er sich immer mehr an seine Rolle als Außenstürmer – wobei er sich bei jedem Gang nach innen auf Nico Gavory verlassen konnte.

F95 vs PAFC: Das hammerharte 4:0 durch Jamil Siebert (Screenshot: f95.tv)
F95 vs PAFC: Das hammerharte 4:0 durch Jamil Siebert (Screenshot: f95.tv)

In der zweiten Spielhälfte sah alles ganz anders aus. Der Retortendingsbums schickte zunehmend B-Kicker aufs Feld, während Fortuna nach und nach immer mehr Jungvolk in die Arena brachte. Leider erwiesen sich die Angestellten des Orbán-Spielzeugs auch noch als Kloppertruppe, und wir können von Glück sagen, dass es keinen von uns ernsthaft erwischte. Dass dann einer vom „PAFC“ kurz vor Schluss so schwer verletzt wurde, dass Doc Blecker eingreifen musste, war nicht Folge eines Fouls, sondern Pech. Der bekloppte Schiri traf eine seiner wenigen guten Entscheidungen, indem er die Partie deshalb dreieinhalb Minuten zu früh abpfiff.

Unter den Eingewechselten stachen besonders Jamil Siebert und Elo Fernandes Neto hervor. Jamil, dieser ächte Düsseldorfer Jung, ist während seiner Ausleihe an Viktoria K*** echt gereift und hat mit jetzt 21 Jahren noch eine richtige Karriere vor sich. Zumal er auch als Typ überzeugt und das Zeug zum Führungsspieler hat. Welch großes Talent wir dann auch noch mit Elo im Stall haben, zeigte er gestern überzeugend, nicht nur wegen seiner Bude zum 4:0. Auch Jona Niemiec hat jede Menge Potenzial, will aber momentan anscheinend ein bisschen zu viel – er träumt womöglich davon, Stammspieler zu werden. Vince Vermeij kam für Emma, sorgte in der gegnerischen Box für viel Unruhe, bekam aber zu wenig Vorlagen auf den Schlappen, um sein Testspieltorkonto zu verbessern.

F95 vs PAFC: Das abschließende 5:0 durch Käpt'n Hoffmann (Screenshot: f95.tv)
F95 vs PAFC: Das abschließende 5:0 durch Käpt’n Hoffmann (Screenshot: f95.tv)

Wirklich schade, dass der unerwünschte Gegner in Hälfte 2 so abbaute. Denn unsere Verteidiger und Keeper Gorka konnten deswegen ab ca. eine halbe Stunde vor Schluss nicht mehr beweisen. Im Gegenteil: Fast die ganze Defensivabteilung schaltete auf Sturm um und machte per Saldo alle vier Tore der zweiten Halbzeit.

Euer von Herzen ergebener Beobachter meint: Der Kader ist gut, aber nicht breit genug. Während er sich die Übertragung der Partie ansah, dachte er ein paar Mal daran, was wohl wäre, wenn sich mal fünf Spieler gleichzeitig verletzten, eine Situation, die wir letztes Jahr hatten. Dann würde es sehr, sehr eng. Dazu demnächst mehr…

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