Spielberichte

Vorbericht: Nürnberg vs F95 – Das nächste Spiel ist immer…

Die Schützlinge von Oberspielleiter Daniel Thioune müssen nach Nürnberg, um dort die nächsten drei Punkte auf dem Weg zum Aufstieg einzukassieren.

Analyse · Ach, ja, jetzt blubbern schon wieder welche vom „Nürnberg-Fluch“. Nur weil die glorreiche Fortuna die letzten fünf Auftritte dort verloren hat. So kurz ist das Gedächtnis mancher Menschen, die sich selbst als F95-Fans bezeichnen. 13. Mai 2018 – schon vergessen? Kaan Ayhan hämmert uns mit dem 3:2 in der Zusatzschicht zur Zweitligameisterschaft. So richtig doof war’s nur in der vergangenen Saison mit zwei Liganiederlagen und dem Pokalaus nach Elferknallen. Aber, Trainer Thioune hat diese Niederlagen in der Pressekonferenz vor dem Spiel mal richtig eingeordnet. [Lesezeit ca. 4 min]

Und hat darauf hingewiesen, dass ALLE vier letzten Partien vor der Winterpause wichtig sind, was auch heißt: Das nächste Spiel ist immer das schwerste. Denn es muss gewonnen werden. Nun ist der Glubb in der laufenden Saison eine Wundertüte wie manch anderer Mitfavorit. Gegen Teams aus dem Untergeschoss kriegen sie Unentschieden hin, und gegen direkte Konkurrenten fingen sie sich schon Klatschen ein.

Na, schon gespannt auf den Vorbericht? Nach einer kurzen Werbeunterbrechung geht’s weiter. Denn die Fortuna-Punkte verstecken sich nicht hinter einer Paywall. Alles, was du hier findest, ist gratis, also frei wie Freibier. Wenn dir aber gefällt, was du liest, dann kannst du uns finanziell unterstützen – zum Beispiel mit dem Kauf von Lesepunkten. Wir würden uns sehr freuen.

Das Gegnerporträt

Überhaupt haben die Franken noch kein einziges Spiel der Saison überzeugend gewonnen. Am ehesten überraschten sie noch beim Auswärtssieg in Kiel, der aber eher an der vorübergehenden Harmlosigkeit der Störche lag. Die Niederlage gegen Schalke: peinlich. Der Sieg in Paderborn: in Überzahl und mit Mühe. Nein, der 1. FC Nürnberg der Saison 2023/24 hat kein Team, vor dem man sich fürchten müsste.

Berühmt ist der Glubb nicht nur wegen seiner zahlreichen Meisterschaften, sondern weil er es schaffte, nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft 1968 und der anschließenden Intertoto-Runde im folgenden Jahr abzusteigen. Noch heute wabern Verschwörungstheorien um diesen Abstieg, weil der Torhüter Rynio nach der Saison zum Beinahemitabsteiger Dortmund wechselte.

Ansonsten war der Glubb irgendwann dem Teppichhändler Roth in die Hände gefallen, der den Verein nach Art des Hauses führte und finanziell am Kacken hielt, nicht ohne sich bei jeder Gelegenheit mit jedem anzulegen. Überhaupt wurde der ehrwürdige 1. FC Nürnberg zur Operetten- und Fahrstuhlmannschaft. Der letzte große Erfolg (auf den wir Fortunen aber sowas von neidisch sind) des Glubb war das Erringen des deutschen Fußballpokals 2007. Seit 2014 schafften sie es noch einmal in die erste Liga. Wie das mit Aufstiegsambitionen aussieht, weiß man beim 1 FCN nicht so genau – sie reden einfach nicht so viel darüber.

Die Fakten:

Tabelle:

PlatzVereinSpieleSiegeUnentschiedenNiederlagenPunkteTordifferenz
4.Fortuna147342429:18
9.Nürnberg146352123:26

Ausfälle:
F95: Hoffmann, Zimmermann, Sobottka, Tzolis(?), Klaus(?), Ginczek(?)
Nürnberg: 7 Spieler

Info:
Samstag, 02.12.2023, 13:00 im Max-Morlok-Stadion
Schiri: Richard Hempel; noch kein Spiel mit Fortuna-Beteiligung. TV: Sky / Wow


Der Spielplan

Es ist ja immer so eine Sache, wenn man auswärts gegen defensiv schwache Teams antreten muss. Eigentlich müsste man die mit flexiblem Offensivspiel ständigen Druck nach vorne erzeugen, um so schnell zur Bude zu kommen. Andererseits erhöht man so die Risiken für den eigenen Kasten. Was man mit dem Glubb aber anstellen kann, wenn man den erwähnten Offensivkessel auf Volldampf hält, lässt sich anderen 5:1-Niederlage bei St. Pauli ablesen; der FCSP kam da auf 21 Torschüsse.

Euer risikobereiter Ergebener würde diese Karte spielen, also aus dem Auswärtsspiel im Max-Morlock-Stadion taktisch gesehen ein Heimspiel zu machen, also nicht vorsichtig und hintenrum ranzugehen, sondern von Sekunde 1 an einen Angriffswirbel zu veranstalten wie gegen Schalke. Überhaupt die erste Halbzeit vom vergangenen Samstag als Blaupause für die Partie beim Glubb zu nehmen.

Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!

Das System und die Aufstellung

So richtig klar ist die Personallage im schmalen Kader der Fortuna nicht. Das betrifft vor allem unsere Außenstürmer Chris Tzolis und Felix Klaus, die ein bisschen beim Training fehlten, aber in jedem Fall mitfahren werden. Dass Cello Sobottka ausfällt, ist dagegen leider sicher. Nicht nur, weil der Ergebene bekanntlich Pokalpartien IMMER für wichtiger hält als Ligaspiele, würde er Chris und Felix selbst dann nicht beim Anpfiff in Nürnberg auf den Rasen schicken, wenn sie fit sind, sondern mit einem ganz anderen Duo auf den Flügeln antreten: Dennis Jastrzembski und Emma Iyoha. Der flinke Dennis könnte den Glubberern einheizen, und weil er auch auf der rechten Seite nicht so schlecht ist, könnten er und Emma die Nürnberger durch fleißiges Rotieren verwirren. Und in der Mitte macht Vince Vermeij weiter, wo er am vergangenen Samstag aufgehört hat.

Flexibilität ist Trumpf, deshalb holt der Ergebene Tim Oberdorf als Rechtsverteidiger in die Viererkette und Yannik Engelhardt auf die defensive Sechs. Diese Maßnahme macht nämlich einen Formationswechsel mit Ansage möglich wie wir ihn gegen Schalke gesehen haben: Die beiden Außenverteidiger gehen mit nach vorne, und Yannik ergänzt die beiden Innenverteidiger zur Dreierkette. Shinta Appelkamp MUSS starten, allein schon wegen seiner Qualität bei Standards. Ob das auch für Ísak Jóhannesson gilt, darüber hat der Ergebene länger gebrütet, denn überzeugend fand er den am letzten Samstag nicht – kann aber auch Restmüdigkeit wegen der Länderspielpause gewesen sein. Alternative wäre hier Ao Tanaka.

So könnte ein 4-3-3 in Nürnberg aussehen.

Der Reservebank kommt eine besondere Bedeutung zu. Dort sitzen in jedem Fall Chris Tzolis und Felix Klaus, die auch je nach Fitnesszustand und Spielentwicklung reinkommen sollten. Dazu wie erwähnt Ísak Jóhannesson oder Ao Tanaka. Jona Niemiec als Offensivalternative sowie Taka Uchino sind dort ebenfalls gesetzt. Bleiben noch Klaus Suso und eventuell King Manu.

Der Tipp

Der Kopf denkt, dass die Fortuna dieses Auswärtsspiel gewinnen wird, wenn auch knapp – 2:1 oder so. Das Herz träumt von einem Sieg, sieht aber auch nur ein Tor Unterschied. Der Bauch, aber der grummelt und hat so ein komisches Gefühl, dass er nur auf 1:1 tippt.

Wie wär’s? Ein Alt pro Vorbericht – einfach per Paypal geben:

oder per Paypal an ergebener@fortuna-punkte.de senden.


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