Wahnsinn! Fortuna holt den Volkswagen Cup in Osnabrück!
Scherz beiseite: In Wahrheit absolvierte die glorreiche Fortuna gestern zwei halbe Testspiele gegen Braunschweig und Osnabrück – eins gewannen die Burschen, einmal spielten sie unentschieden.
Bericht · Man nennt sowas Blitzturnier. Obwohl man bei „Volkswagen“ automatisch an Wolfsburg denkt, findet dieser Volkswagen Cup an der Bremer Brücke in Osnabrück statt. Was damit zu tun hat, dass die Bischofsstadt jenseits der Teutoburger Waldes ein VW-Standort mit langer Tradition ist, weil dort der Karosseriebauer Karmann ansässig war. Hätten wir das auch geklärt. Blitzturniere dieser Art haben ihren besonderen Charme in der Saisonvorbereitung, weil zumindest ein Hauch Wettbewerb in der Luft liegt. Und die drei teilnehmenden Teams nahmen die Sache ganz schön ernst. [Lesezeit ca. 3 min]
Spannend an dieser 2023er-Auflage des Cups ist die Tatsache, dass da drei Zweitligisten aufeinandertrafen. Für Daniel Thioune war der Tag in der Heimat natürlich auch besonders, zumal er als Spieler und später Aufstiegstrainer des VfL Osnabrück dort ziemlich verehrt wird. Ein dem Ergebenen persönlich bekannter VfL-Fan jammert noch kürzlich: „Der hätte hier nie weggehen dürfen – wer weiß wo wir mit ihm jetzt stünden…“ Na ja… Nett für Thioune auch, dass neuer Coach des BTSV jetzt Jens Härtel ist, mit dem ihn eine kollegiale Freundschaft verbindet.
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Und dann brachte der Nachmittag auch noch die Premiere für die neuen weißen Auswärtstrikots, die in der Realität der Wiese ziemlich elegant aussehen. War klar, dass in den beiden 45-Minuten-Partien zwei völlig unterschiedliche Teams in Weiß antreten würden. Die Aufstellung im Spiel gegen Braunschweig aber überraschte auf ganzer Linie: Erstens, weil Ao Tanaka die Rückkehr nach seinem Innenbandriss im April feiern konnte. Zweitens, weil so ein Mittelfelddreieck aus Tanaka, Engelhardt und Bunk entstand, bei dem Letzterer eine überaus gute Figur machte und gemeinsam mit Ao das sehenswerte Tor unseres neuen Knipsers Vince Vermeij vorbereitete. Dazu der junge David Savic auf der rechten Außenposition. Die Viererkette bildeten Uchino, Hoffmann, de Wijs und Böckle.
Okay, bis zur 30. Minute war die Begegnung zäh wie ein durchgebratenes Steak. Wobei die fortunistischen Mannschaftsteile erstaunlich gut harmonierten. Das feine Tor nach Direktabnahme ins linke untere Eck der Hütte machte dann gleich den Sack zu. Es war aber auch fast zu warm zum Fußballspielen.
Die Elf gegen Osnabrück sah deutlich realistischer aus. Da stand Kastenmeier für Gorka im Tor, und als Viererkette liefen Zimmermann, Siebert, Klarer und Gavory auf. Im Mittelfeld gab’s dann Sobottka, Neto und Appelkamp, während sich der Sturm aus Klaus, Niemiec und Ginczek zusammensetzte. Was bewies, dass der gute Jona es auch auf dem linken Flügel kann. Diese 45 Minuten waren deutlich temporeicher, und die Osnasen machten einen deutlich besseren Eindruck als der BTSV vorher.
Wobei sich beide Gegner als Angehörige des Vereins der tiefstehenden Teams outeten, Braunschweig noch mehr als Osnabrück. Irgendwer bemerkte dazu: „So wird das aussehen in der Zweiten Liga in der nächsten Saison – alle, die gegen den Abstieg spielen, werden mauern, und die im oberen Drittel müssen sich dann damit abmühen.“ Klar, bei der Qualitätsfülle, die uns in der kommenden Spielzeit erwartet. Ob das 4-3-3, das Trainer Thioune spielen ließ, schon eine Reaktion darauf ist? Man weisß es nicht.
Und recht eigentlich muss man bei den 45 Minuten gegen die Gastgeber nur vom Traumtor des Daniel Ginczek sprechen. Schon beim Testspiel gegen TuRU zeigte der gute Daniel, dass er sich für die Saison so richtig was vorgenommen hat. Wobei das Traumtor schon mit einem Diagonalpass von Felix Klaus auf Nicolas Gavory begann, der die Pille wiederum mustergültig nach innen legte, wo Daniel Ginczek das Ei volley und äußerst spektakulär in den Giebel nagelte.
Euer ganz doll ergebener F95-Beobachter fühlt sich in seiner Theorie bestätigt, dass die Fortuna nicht auf Teufelkommraus irgendwelche Kicker verpflichten, sondern sich wirklich Zeit lassen sollte, denn das, was sich jetzt schon unter Einbeziehung der „Eigengewächse“ auf den Plätzen zeigt, hätte auch ohne Verstärkung wohl kein Problem in der Liga oben mitzumachen. Wie Klaus Allofs schon sagte: Wenn die Erstligisten anfangen sich im Transferfenster zu tummeln, kann man mal sehen wie man die Einnahmen aus den Abgängen sinnvoll anlegt.
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