Spielberichte

Vorbericht: F95 vs St- Pauli – Lasst sie zum ersten Mal verlieren!

Im Rahmen des Projekts „Fortuna für alle“ tritt die glorreiche Fortuna morgen in der Arena gegen den Tabellenführer aus St. Pauli an.

Analyse · Neun, neun, null – so lautet die Bilanz der Paulianer aktuell. Die Null steht für null Niederlagen. Ja, tatsächlich, der FC St. Pauli hat in der laufenden Saison noch kein Spiel verloren. Das MUSS sich ändern, und wer sonst als die wunderhübsche Fortuna wäre die richtige Braut, den ollen Piraten mal das Holzbein abzusägen? Zumal vor 52.500 Menschen, von denen ungefähr 47.000 zu den Jungs in Rot halten werden. Und, mal ehrlich, eine Sensation wäre es nicht, so wie die Partie an sich auch kein Kampf zwischen einem David und einem Goliath ist. Hier treffen zwei Spitzenmannschaften aufeinander, von denen die eine sich bisher eben weniger Ausrutscher erlaubt hat. [Lesezeit ca. 4 min]

Und weil dieses Großereignis am selben Tag stattfindet, an dem 30.000, 40.000, 50.000, 60.000 Düsseldorfer:innen (darunter ein nicht kleiner Block Fortuna-Fans) gegen Rechtsextremismus im Allgemeinen und die AfD im Speziellen auf die Straßen gehen, gleichzeitig die Boot in der Messe tagt und die Lokführer immer noch für ein gerechtes Angebot durch die Bahn streiken, wird es bei An- und Abreise mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Chaos geben. Der Stall öffnet schon um 18:00 Uhr, und Inhaber:innen von Eintrittskarten sind gut beraten, früh zu kommen und am besten die U-Bahn zu benutzen

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Das Gegnerporträt

Alles, was es über den FC St. Pauli im Allgemeinen und dessen Verhältnis zur Fortuna zu schreiben gibt, hat der Ergebene schon geschrieben. Deshalb nur kurz die plausible Antwort auf die Frage, weshalb der FCSP in dieser Saison so gut auftritt und einer der großen Aufstiegskandidaten ist. Wo die doch mit 26 Nasen auch einen ziemlich schmalen Kader und im Gegensatz zur Fortuna kein großes Reservoir an einsetzbaren Talenten aus U23 und U19 haben. Antwort: Die Truppe, die der blutjunge Herr Hürzeler zu befehligen hat, ist über alle Maßen ausgeglichen – das im Hinblick auf Werte wie Talent, Alter und Marktwert. Da ragt von den Daten her keiner so richtig hervor, und trotz der vergleichsweise geringen Auswahl kann der FC St. Pauli auch mal ein paar Ausfälle verkraften.

Und natürlich haben sie es mit einem hochbegabten Trainer zu tun, der aus einem Fast-Absteiger (15. am 17. Spieltag der Saison 2022/23) ein Spitzenteam geformt hat. Der hat kräftig neu gemischt, und nicht wenige hanseatische Auguren haben vor der Saison eine Verschlechterung des Kaders diagnostiziert. Pustekuchen.

Die Fakten:

Tabelle:

PlatzVereinSpieleSUNPunkteTore
1.St. Pauli189903633:15
5.Fortuna189453139:23

Ausfälle:
F95: Zimmermann, Sobottka, Siebert, Appelkamp
St. Pauli: 3 Spieler

Info:
Samstag, 27.01.2024, 20:30 in der Spielautomatenarena
Schiri: Frank Willenborg; zuletzt Fortuna gepfiffen am 1.9.2023 gegen den KSC

TV: Sport1 / Sky (€) / Wow (€)


Der Spielplan

Im Grunde müssen unsere Jungs sich an das gerechte 0:0 im August auf St. Pauli erinnern, wo sie mit högschder taktischer Disziplin und maximalem Einsatz in den Zweikämpfen den (Phrasenschwein! Phrasenschwein!) Kiezkickern die Zähne zogen und leider aus 13 Torschüssen keine Bude machen konnten. Damals war es das ominöse „eingespielte Team“ mit Daniel Ginczek (Die Älteren werden sich erinnern…) als Spitze, das dem damals noch nicht als Aufstiegskandidat identifizierten Team in Braun in jeder Hinsicht Paroli bot. Also noch ohne Chris Tzolis, Ísak Jóhannesson, Yannik Engelhardt und Vince Vermeij.

Finde den Fehler: Menschen machen Fehler. Schreiber:innen sind Menschen, machen also Fehler. Und Schreiber ohne großes Team hinter sich – wie der Ergebene – machen natürlich auch Fehler. Deshalb unsere Bitte an alle: Wer einen Fehler im Text entdeckt, meldet ihn uns auf einem der bekannten Wege – z.B. per Mail an kontakt@fortuna-punkte.de oder über das Kontaktformular. Wir versprechen, falls wirklich etwas Falsches im Beitrag stand, bedanken wir uns nicht nur, sondern korrigieren es umgehend. Schönen Dank im Voraus!

Nun wäre es wenig sinnvoll den damaligen, auf ein Auswärtsspiel zugeschnittenen Spielplan zu kopieren. Im Gegenteil. Traten die Buben damals eher defensiv orientiert an, sollten sie beim Freispiel vor 52.500 Zuschauenden das (Poesie! Poesie!) Heft des Handelns von Beginn an in die Füße nehmen, also loslegen wie eine Feuerwehr. Denn ein Schlüssel zum Sieg wäre sicher eine frühe Führung. Soll eine Fortuna des Jahrgang 23/24 ja schon mal hingekriegt haben. Das würde mehr Offensivbemühen der Gäste auslösen, und – schwupps! – gäbe es Gelegenheit zum Konterspiel. So ungefähr…

Der tatsächlich unumstrittene Schlüssel zum Erfolg aber liegt ganz klar in den Zweikämpfen, also bei den zwei dicken B: Ballbehauptung und Balleroberung. Ohne Topquoten in diesen Disziplinen wird es ganz sicher nicht gehen. Da darf auch mal härter zugelangt werden. Zumal Schiri Willenborg ja ein Referee ist, der eine Partie eher laufen lässt. Die Last der Härte läge dabei übrigens eher nicht auf Yannik Engelhardt, der möglichst nicht – wie in Berlin – früh eine Gelbe kriegen sollte, sondern eher auf Ao Tanaka, Jordy de Wijs und Tim Oberdorf. Und, bitte, lieber Flo: Keinen Kastenmeier-Moment morgen!

Das System und die Aufstellung

Angesichts des, ähem, immer noch schmalen Kaders und der wirklich bitt’ren Ausfälle stellt sich das Team für das Spitzenspiel am Samstag fast von alleine auf, und es wird so aussehen wie in Berlin. Denn die miserable Leistung der ersten Halbzeit bei der ollen Tante Hertha lag sicher nicht an der von den Coaches gewählten Aufstellung, sondern an individuellen Unzulänglichkeiten, einer gewissen Lethargie und mangelnder Systemtreue einiger Akteure. Weil nun leider auch noch Shinta Appelkamp zugucken muss, stellen sich nur zwei Fragen: Tim Oberdorf oder Taka Uchino? Jona Niemiec oder Felix Klaus. Euer mit Abstand ergebenster F95-Analyst plädiert dafür, es so wie letzte Woche zu versuchen. Denn in der zweiten Halbzeit wurde sichtbar, wozu die Schiene aus Tim und Jona in der Lage ist. Und wenn der junge Herr Niemiec dieses Mal nur einen Elfer zieht, dann ist doch alles gut mit diesem Positionstandem.

Und wenn das wundervolle Mittelfeldtrio aus Yannik Engelhardt, Ao Tanaka und Ísak Jóhannesson wieder so kreativ wirkt wie in den zweiten 45 Minuten vor einer Woche, dann hat die glorreiche Fortuna ganz reale Siegeschancen. Zumal der FCSP zum ersten Mal in der Saison ein bisschen schwächelt.

Dieses 4-3-3 wird es gegen St. Pauli geben.

Auf der Bank hocken die inzwischen üblichen Verdächtigen: Karol Niemczycki, Taka Uchino, Felix Klaus, Duffy Daferner, Dennis Jastrzembski, Nico Gavory und Klaus Sima Suso oder King Manu. Ähnlich wie in Berlin sind die Einwechslungen von Daferner und Jastrzembski vorprogrammiert. Ganz vielleicht kommt irgendwann auch Gavory wieder zum Einsatz.

Der Tipp

In seltener Einigkeit prophezeien die Körperregionen des Ergebenen einen Sieg und damit die erste Niederlage für den FC St. Pauli. Der Kopf bleibt mit einem 2:1 vorsichtig, die Fortuna-für-alle-Euphorie treibt das Herz zu einem grandiosen 3:1, während im Bauch ein spektakuläres 3:2 für die Rotweißen grummelt.

Wie wär’s? Ein Arena-Alt (5,10€) pro Vorbericht – einfach per Paypal geben:

oder per Paypal an ergebener@fortuna-punkte.de senden.


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5 Gedanken zu „Vorbericht: F95 vs St- Pauli – Lasst sie zum ersten Mal verlieren!

  • Das Spiel wird auch auf Sport1 im Free-TV gezeigt

    Antwort
  • Mit der U Bahn anreisen bedeutet Rheinbahn. Was Rheinbahn bedeutet ….Himmel Hilf!

    Antwort
    • Komisch – der Ergebene fährt fast immer mit der U-Bahn zur Arena. Und hat noch nie größere Probleme dabei gehabt. Aber: Rheinbahn-Bashing ist halt in.

      Antwort
  • Das gewinnen wir Tipp 3:2 95 Ole!!!

    Antwort

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